Stade

Verdächtige Drohnenflüge über Stade: Ermittlungen laufen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach mehreren Beobachtungen von möglichen nächtlichen Drohnenflügen über Industriegebieten in Stade und Brunsbüttel, die seit Mitte August festgestellt wurden und möglicherweise gegen das Luftverkehrsgesetz verstoßen.

Stade. In den letzten Wochen haben Bürger in Stade mysteriöse Lichter am Himmel beobachtet, was nun zu einer intensiven Untersuchung seitens der Staatsanwaltschaft geführt hat. Während die Aufmerksamkeit größtenteils auf die Drohnenflüge über dem Industriegebiet in Brunsbüttel gerichtet war, zeigen sich auch im angrenzenden Stade beunruhigende Entwicklungen.

Diese Beobachtungen, die von einer Sprecherin des niedersächsischen Innenministeriums als „verdächtige Feststellungen“ beschrieben wurden, könnten einem ernsthaften Luftverkehrsproblem zugrunde liegen. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Frage, welche Art von Flugobjekten tatsächlich über den Industriegebieten fliegen. In den letzten Monaten sind immer wieder Berichte über mögliche Drohnenflüge aufgekommen, die oft mit den neuen LNG-Importterminals in Verbindung gebracht werden.

Verbindungen zu Brunsbüttel

Ein wesentliches Detail ist die geografische Nähe zwischen Stade und dem schleswig-holsteinischen Brunsbüttel, wo die ersten Meldungen über Drohnenflüge Anfang August registriert wurden. Der ChemCoast Park, in dem diese Vorfälle stattfanden, ist nur etwa 40 Kilometer von Stade entfernt und in der Nähe eines LNG-Terminals sowie eines stillgelegten Kernkraftwerks gelegen. Auch hier hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dies wirft Fragen auf, wie weitreichend die möglichen Luftverstößt sind und ob ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht.

Die Drohnen, die in Brunsbüttel gesichtet wurden, könnten potenziell nicht nur die Sicherheit des Luftverkehrs, sondern auch die öffentliche Sicherheit im Allgemeinen gefährden. Berichte von Anwohnern beschreiben, dass in mehreren Nächten bis zu vier Drohnen gleichzeitig im Einsatz waren. Diese wiederholten Sichtungen haben dazu geführt, dass die Staatsanwaltschaft Flensburg ein Ermittleverfahren wegen des Verdachts auf Agententätigkeit zu „Sabotagezwecken“ eingeleitet hat.

Öffentliche Reaktionen und offizielle Erklärungen

Am Donnerstag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an einer Besichtigung des Chemiewerkes Dow Chemical in Stade teilgenommen. Glücklicherweise wurden während seines Besuchs keine Unregelmäßigkeiten im Luftraum festgestellt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die momentan beobachteten Drohnenaktivitäten nicht durchweg kontinuerlich und einfach zu verfolgen sind.

Die Innenstaatssekretärin von Schleswig-Holstein, Magdalena Finke, äußerte jedoch Bedenken, dass viele der Sichtungen möglicherweise auf Verwechslungen zurückzuführen seien. Ihrer Ansicht nach könnte eine Vielzahl von Berichten auf Flugzeuge, Hubschrauber oder sogar auf Satelliten zurückgeführt werden, die fälschlicherweise als Drohnen identifiziert wurden. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit bestehen, dass unbekannte Drohnen durch das Industriegebiet fliegen und sich somit Risiken für sensible Anlagen entwickeln könnten.

Inmitten all dieser Entwicklungen sind die relevanten Unternehmen in Stade sensibel auf die Vorfälle reagiert worden. Das öffentliche Interesse an der Sicherheit des Luftraums steigt, und auch die Bürger sind besorgt über das, was möglicherweise über ihren Köpfen schwebt. Um die Gemüter zu beruhigen und Aufklärung zu schaffen, sind die niedersächsischen Behörden in engem Austausch mit ihren Kollegen in Schleswig-Holstein.

Die Ermittlungsergebnisse und die fortlaufenden Beobachtungen werden entscheidend dafür sein, künftige Sicherheitsvorkehrungen zu entwerfen und mögliche Bedrohungen nachhaltig zu adressieren. Die Staatsanwaltschaft Stade behält sich weiterhin vor, mehrere Aspekte der Drohnenflüge zu untersuchen, während die Bürger und Unternehmen in der Region aufmerksam bleiben.

© dpa-infocom, dpa:240906-930-224815/1

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