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AfD als neue Arbeiterpartei: Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen

Die jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben gezeigt, dass sich die AfD unter der Führung von Björn Höcke als "Arbeiterpartei" etabliert hat, indem sie bei Arbeitnehmern einen Stimmenanteil von 45 Prozent in Sachsen und 49 Prozent in Thüringen erreichte, was bedeutende Auswirkungen auf die politische Landschaft dieser Bundesländer hat.

In den aktuellen Landtagswahlen in den deutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen hat sich ein bemerkenswerter Trend abgezeichnet: Die Alternative für Deutschland (AfD) hat ihre Position als eine führende Kraft unter den Arbeitnehmenden gefestigt. Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden (TU) kommen in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass die AfD sich stark als „Arbeiterpartei“ etabliert hat. Dies zeigt sich in den Wahlergebnissen, die einen Stimmenanteil von 45 Prozent in Sachsen und sogar 49 Prozent in Thüringen unter Arbeitnehmern ausweisen. Diese Ergebnisse stammen aus einem Bericht des Mercator Forums Migration und Demokratie.

Auf den ersten Blick ist es auffällig, wie die AfD in der Wählergruppe der Arbeitnehmer die Konkurrenz hinter sich lässt. Während die CDU in Sachsen nur 23 Prozent und in Thüringen 15 Prozent der Stimmen unter dieser Gruppe verzeichnen kann, gelingt es dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) immerhin, 12 Prozent der Stimmen in Sachsen und 16 Prozent in Thüringen zu gewinnen. Im Gegensatz dazu kann die SPD lediglich 4 Prozent und die Grünen 2-3 Prozent der Stimmen in diesen beiden Bundesländern erreichen. Die ehemaligen Wähler der Linken scheinen ebenfalls abgewandert zu sein, mit nur 2 Prozent in Sachsen und 8 Prozent in Thüringen.

Alter als Faktor für die Wählerwahl

Eine weitere facettenreiche Erkenntnis der Analyse ist der Einfluss des Alters auf die Wahlentscheidung. Während die AfD besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen an Beliebtheit gewonnen hat, konnten die CDU und das Bündnis Sahra Wagenknecht vor allem ältere Wähler, also jene über 60 Jahre, mobilisieren. Für die AfD bedeutet dies jedoch einen leicht geschrumpften Rückhalt in dieser spezifischen Altersgruppe. In starkem Kontrast dazu haben die Linken bei den älteren Wählern signifikante Verluste erlitten, was die Abwendung einer großen Zahl von traditionell loyalen Wählern zur Folge hatte.

Vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen verlieren die Grünen so dramatisch, dass mehr als die Hälfte ihrer Stimmen im Vergleich zu der letzten Wahl im Jahr 2019 verloren ging. Das zeigt, dass junge Wähler offenbar eine Entscheidung getroffen haben, die eine klare Abkehr von den Grünen bedeutet.

Themen, die Wähler bewegen

Das Wählerinteresse konzentrierte sich während der Wahl entscheidend auf Themen wie Zuwanderung, innere Sicherheit sowie soziale Sicherheit. In beiden Ländern wurde der AfD eine deutliche Kompetenz in der Problemlösung dieser Themen zugeschrieben. Dieses Vertrauen könnte einer der Gründe sein, warum die Partei in den ländlich geprägten Gegenden stärker abschneidet; dort tendieren die Wahlergebnisse zur Unterstützung der AfD, je weiter entfernt die Gemeinden von den urbanen Zentren liegen.

Die Wahlergebnisse bieten undurchsichtige Einblicke in die politischen Landschaften beider Bundesländer. In Sachsen gewann die CDU mit 31,9 Prozent, gefolgt von der AfD mit 30,6 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht begann mit 11,8 Prozent, während die SPD lediglich 7,3 Prozent erhielt. Die Grünen schafften es mit 5,1 Prozent gerade so in den Landtag, während die Linke mit 4,5 Prozent einen ernüchternden Rückgang erfuhr, aber aufgrund von Direktmandaten in Leipzig dennoch Einfluss behielt.

In Thüringen schnitt die AfD mit einem Ergebnis von 32,8 Prozent besonders stark ab, während die CDU auf 23,6 Prozent fiel und das BSW 15,8 Prozent erreichen konnte. Die Linke erlebte mit nur 13,1 Prozent einen dramatischen Rückgang im Vergleich zu 31 Prozent bei der letzten Wahl im Jahr 2019. Während die SPD mit 6,1 Prozent und die Grünen mit 3,2 Prozent nur schwache Ergebnisse erhielten und die FDP mit 1,1 Prozent gänzlich aus dem Parlament verschwand, verdeutlichen diese Zahlen, wie stark sich die politische Landschaft in Thüringen und Sachsen verändert hat.

Diese Entwicklungen unterstreichen nicht nur den Aufstieg der AfD in den östlichen Bundesländern, sondern auch die Veränderungen in den Wahlverhalten und Prioritäten der Wählerschaft. Vor allem die Verschiebung der Wählergruppen in Bezug auf Alter und Beruf wirft Fragen auf, die jede politische Analyse ernsthaft berücksichtigen sollte.

Natürlich werden diese Wahlergebnisse auch weiterhin für Diskussionen sorgen. Die Umverteilung der Stimmen zeigt deutlich, wie sehr sich die politischen Präferenzen verschieben können, und welche Faktoren dabei eine entscheidende Rolle spielen. In einer Zeit, in der Gesellschaftliche Spannungen und Ängste über Zuwanderung und innere Sicherheit zunehmen, scheint die politische Landschaft in Deutschland sich neu zu formieren.

dpa

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