Mainz

Finanzielle Sorgen: MütZe e.V. kämpft um die Zukunft seiner Kita

Das Mütter- und Familienzentrum MütZe in Ingelheim steht vor der Schließung, da dem Verein jährlich 150.000 Euro fehlen, was 30 Arbeitsplätze und die Betreuung von 50 Kindern gefährdet; eine Gerichtsverhandlung zur Klärung der Finanzierung findet im November statt.

Das Mütter- und Familienzentrum MütZe in Ingelheim steht vor einer dramatischen Situation: Der gemeinnützige Verein, der seit 1996 besteht und vitalen Support für Familien sowie wichtige Jugendarbeit leistet, sieht sich mit einem jährlichen Finanzierungsloch von 150.000 Euro konfrontiert. Dies könnte das plötzliche Ende der angebotenen Dienstleistungen zur Folge haben, was nicht nur für die 50 Kinder, die dort betreut werden, ein herber Rückschlag wäre, sondern auch für die 30 Beschäftigten und 80 Ehrenamtlichen, die teilweise jahrelang dort aktiv sind.

Das MütZe bietet eine Mischung aus Kita und Hort und spielt eine essenzielle Rolle in der Gemeinde. Die Anforderungen und Richtlinien für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz haben sich zwar geändert, doch das Problem bleibt: Wie viel Geld der Landkreis Mainz-Bingen, als zuständiger Träger, jedem Verein zur Verfügung stellt, ist unklar. Die Behörden sind sich zwar einig, dass der Landkreis die Verantwortung für die Finanzierung trägt, aber die genaue Höhe der Zuschüsse stellt die Beteiligten vor Herausforderungen.

Finanzierungsprobleme und fehlende Unterstützung

Ein zentrales Problem ist, dass der Landkreis Mainz-Bingen zwar das Personal für die Einrichtungen finanziert, die Nebenkosten jedoch nicht gedeckt werden. Angela Sgro, die Leiterin des MütZe, hat dies deutlich angesprochen: „Die relativ geringe Unterstützung reicht nicht aus, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Ständige Ausgaben wie Strom, Wasser und Kosten für die Verwaltung, die für das tägliche Überleben des Zentrums entscheidend sind, bleiben unberücksichtigt.

Zusätzlich hat die Stadt Ingelheim bisher finanzielle Hilfe geleistet, um die Vereinbarkeit von Kindertagesstätte und Hort zu gewährleisten. Allerdings ist ungewiss, ob die Stadt weiterhin einspringen wird, da der Verein gegen den Landkreis klagt. Er strebt eine „vollumfängliche finanzielle Ausstattung“ an. Ein ähnlicher Fall in Nordrhein-Westfalen könnte dem MütZe Hoffnung geben, denn dort haben freie Träger ähnliche Klagen gewonnen.

Die kommenden Herausforderungen

Ein Gerichtstermin im November könnte entscheidend für die Zukunft des MütZe sein. Bis dahin bleibt den Verantwortlichen nur wenig Zeit, um eine Lösung zu finden. Angela Sgro warnt: „Wenn wir keine Lösung finden, müssen wir bis Ende September Kündigungen aussprechen. Das Geld reicht nur bis Ende Dezember.“ Dies wäre nicht nur ein Verlust für die Familien, sondern auch für die engagierten Mitarbeiter, deren Jobs auf der Kippe stehen.

Die Reaktionen aus der Regierung sind gemischt. Laut dem Sprecher der Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Bardo Faust, sei eine Anpassung der Mittel kompliziert: „Wir müssen alle gleich behandeln und können nicht einem mehr geben.“ Die angespannte finanzielle Lage der Kommunen verstärkt den Druck, da viele freie Träger auf ähnliche staatliche Unterstützung hoffen.

Ein Appell an die Gemeinschaft

Die Community selbst bleibt nicht untätig. An einem heutigen Wochenende sind Eltern und Mitarbeiter zu Versammlungen eingeladen, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. Politische Vertreter sollen ebenfalls einbezogen werden, um Unterstützung für das MütZe zu mobilisieren. In einer Zeit, in der der Bedarf an qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung steigt, bangen viele um die Zukunft ihrer Kinder, die auf die wertvolle Unterstützung durch das MütZe angewiesen sind.

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