DresdenMeißen

OB Hilbert lädt zur nächsten Rathaus-Party: Warum er trotz Kritik weitermacht

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) veranstaltet am 20. September erneut die umstrittene "@nachtschicht_18"-Party im Rathaus, um junge Erwachsene anzusprechen und ein neues Teilnehmerrekord zu erreichen, trotz Kritik an den hohen Kosten und der Vergabe der Veranstaltungen an einen Freund.

Dresden. Trotz anhaltender Kritik an den von ihm organisierten Partys für junge Erwachsene im Dresdner Rathaus bleibt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) dabei, diese Tradition fortzusetzen. Am 20. September veranstaltet er erneut die „@nachtschicht_18“-Party, zu der etwa 5.400 junge Menschen eingeladen werden, die im vergangenen Jahr volljährig geworden sind. Diese Veranstaltung findet im ehrwürdigen Ratssaal statt und ist Teil eines Formats, das für die Stadt immer wichtiger wird.

Die bisherigen Veranstaltungen erfreuten sich großer Beliebtheit; im Jahr 2023 verzeichnete die Party mit 3.000 Gästen die höchste Besucherzahl bis dato. „Wir erwarten noch mehr Teilnehmer für die kommende Nacht“, äußert sich Hilbert optimistisch. Um die jungen Gäste zu locken, sollen unter anderem ein Gratis-Getränk, kostenlose Verkehrsanbindungen sowie Auftritte von bekannten DJs wie „Anstandslos & Durchgeknallt“ und dem Schauspieler Edith und Eric Stehfest angeboten werden, der auch aus seinem Buch „9 Tage wach“ lesen wird.

Hohe Kosten und Kritik

Trotz der positiven Resonanz sieht sich Hilbert weiterhin mit Kritik konfrontiert. Die Linkspartei hat wiederholt Fragen zur Ausgabenhöhe aufgeworfen, die in diesem Jahr bei etwa 145.000 Euro liegen. Ein zentraler Streitpunkt war die Vergabe der Veranstaltung an den Stadtfestorganisator Frank Schröder, der ein Bekannter des Oberbürgermeisters ist. Der Vorwurf der Korruption wurde jedoch vom Rechnungsprüfungsamt sowie dem Rechtsamt der Stadt geprüft und nicht bestätigt. Es wurden zwar einige Verfahrensfehler festgestellt, aber keine Anzeichen für eine unrechtmäßige Vergabe gefunden.

Hilbert merkt an, dass die Kosten von etwa 45 Euro pro Ticket im Vergleich zu den bis zu 200 Euro hohen städtischen Subventionen für Theatertickets als angemessen anzusehen sind. „Es ist bemerkenswert zu hören, wie viele Jugendliche der Stadt unserer Nachtschicht begeistert entgegensehen,“ erklärt er. Die Partys dienen nicht nur dem Feiern, sondern fördern auch ein positives Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung und der jungen Bevölkerung: „Die Nachtschicht bietet eine unkonventionelle Annäherung an die Stadtverwaltung – näher an ihrem Leben.“

Medienkritik und Zukunftsausblick

Hilbert thematisiert zudem die Schwierigkeiten, junge Erwachsene über traditionelle Medien wie Tageszeitungen zu erreichen. Vor diesem Hintergrund betont er die Wichtigkeit sozialer Medien, um die relevanten Zielgruppen besser anzusprechen. „Natürlich wollen wir dieses Format fortführen, genau wie andere erfolgreiche Kultur- und Sportangebote,“ erklärt der Oberbürgermeister. Er zeigt sich überzeugt, dass die Stadt mit der Partyreihe „clever was hinbekommen“ hat und weiterhin auf ein positives Echo hoffen kann.

Die anstehende Veranstaltung ist nicht nur ein Feieranlass, sondern auch ein Versuch, die kommunalen Verbindungen zu den jüngeren Bürgern zu stärken und ihnen die Stadtverwaltung in einem neuen Licht zu präsentieren. Der Mix aus Unterhaltung, sozialen Angeboten und dem Ziel, das Gemeinschaftsgefühl zu fördern, könnte sich als Erfolgsrezept herausstellen. Ob sich Hilberts Optimismus bewahrheitet und die eintreffenden Gäste tatsächlich wieder für einen neuen Rekord sorgen, bleibt abzuwarten.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"