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West-Nil-Virus in Niedersachsen: Impfempfehlung für Pferdehalter

In Niedersachsen wurden in den letzten Wochen vermehrte West-Nil-Virus-Infektionen bei Pferden festgestellt, was die Ständige Impfkommission dazu veranlasst hat, Tierhaltern Impfungen zu empfehlen, um die Tiere vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen.

Hannover. In Niedersachsen hat sich die Situation rund um das West-Nil-Virus zugespitzt: In den letzten Wochen sind mehrere Pferde mit dieser gefürchteten Virusinfektion diagnostiziert worden. Die Ständige Impfkommission hat nun wichtige Empfehlungen für Tierhalter ausgesprochen.

Insgesamt wurden seit Mitte August zehn Infektionen bei Pferden in Niedersachsen festgestellt,wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover bekanntgab. Das West-Nil-Virus, eine anzeigepflichtige Tierseuche, wird durch Mücken übertragen und befällt hauptsächlich Vögel. Bei Pferden zeigt sich der Virus jedoch oft asymptomatisch, doch in einigen Fällen können schwere neurologische Symptome wie Lähmungen oder Muskelzittern auftreten. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) verläuft eine Infektion beim Menschen meist mild und ohne nennenswerte Symptome.

Betroffene Regionen und Nachweis bei Vögeln

Der Virus wurde in verschiedenen Landkreisen wie Lüchow-Dannenberg, Rotenburg (Wümme), Uelzen, Celle, Gifhorn und Vechta sowie in der Stadt Braunschweig nachgewiesen. Auch bei Vögeln wie einer Amsel, einem Weißkopfseeadler und einer Eule wurden Virusinfektionen in den jeweiligen Landkreisen festgestellt. Es ist bemerkenswert, dass die letzten Fälle bei Pferden in Niedersachsen in den Jahren 2023 und 2020 auftraten, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) hat in einer Mitteilung erklärt, dass für die Impfung von Pferden effektive Impfstoffe zur Verfügung stehen. „Wir empfehlen, Pferde in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen das West-Nil-Virus impfen zu lassen”, betont das Ministerium. Auch wenn es für die aktuelle Mückensaison zu spät für Impfungen ist, könnte eine Grundimmunisierung durch zwei Impfdosen für die kommende Saison von entscheidender Bedeutung sein.

Ursprung und Ausbreitung des West-Nil-Virus

Das West-Nil-Virus hat einen langen Weg hinter sich. Ursprünglich 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda isoliert, trat es in den 1960er Jahren erstmals in Europa auf. In Deutschland wurde 2018 zum ersten Mal ein infizierter Vogel nachgewiesen, und erst kürzlich wurden beim RKI Infektionen bei Menschen dokumentiert, die durch die einheimischen Mücken übertragen wurden.

Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich, dass Tierhalter in Niedersachsen besonders wachsam sein müssen. Die Verbreitung des West-Nil-Virus könnte nicht nur die Gesundheit der Tiere gefährden, sondern auch potenzielle Risiken für den Menschen mit sich bringen. Der Schutz durch Impfungen erscheint als ein Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung.

In Anbetracht der neuartigen Herausforderungen, die mit dieser Virusinfektion verbunden sind, bleibt zu hoffen, dass sowohl Pferdehalter als auch die zuständigen Behörden eng zusammenarbeiten, um die Verbreitung des West-Nil-Virus im kommenden Jahr wirkungsvoll einzudämmen und die Gesundheit sowohl der Tiere als auch der Menschen zu sichern.

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