Heute wurde ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Armut in Neunkirchen gemacht: die Unterzeichnung des „Letter of Intent“ zur quartiersbezogenen Armutsbekämpfung. Damit setzen die beteiligten Akteure ein ehrgeiziges Ziel, das über kurzfristige Lösungen hinausgeht.
Sozialminister Magnus Jung betonte die Vielschichtigkeit des Problems: „Armut ist mehr als ein Mangel finanzieller Mittel, sondern ein vielschichtiges Problem, das Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe umfasst.“ Dies spiegelt den Ansatz wider, den Stadtteil, der lange als Armenviertel galt, nachhaltig zu transformieren. Die Initiativen zielen darauf ab, den Menschen in der Region eine echte Perspektive zu geben. Ein zentrales Element dieser Strategie ist die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, da deren Teilnahme für den Erfolg der Maßnahmen entscheidend ist.
Zusammenarbeit und Vernetzung im Fokus
Landrat Sören Meng hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit hervor: „Mit der Unterzeichnung des Letter of Intent für das Perspektivquartier Neunkirchen setzen wir ein starkes Zeichen für einen zukunftsfähigen, sozialen Landkreis Neunkirchen.“ Hierbei sollen Strukturen geschaffen werden, die nicht nur vorübergehende Hilfe bieten, sondern langfristige Veränderungen bewirken. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Vernetzung aller relevanten Akteure, was von Bürgermeisterin Lisa Hensler bekräftigt wurde: „Armutsbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Das Konzept sieht vor, dass im Perspektivquartier Neunkirchen verschiedene Problemlagen genau analysiert werden, um ein präzises Quartierskonzept zu erstellen. Dazu werden qualitative und quantitative Untersuchungen durchgeführt, darunter Workshops und Interviews mit Experten sowie direkt Betroffenen. Ziel ist es, innerhalb der nächsten zehn Jahre spürbare Verbesserungen zu erreichen, indem Armutsrisiken eingegrenzt und die Folgen bekämpft werden.
Das Perspektivquartier Neunkirchen-Innenstadt erstreckt sich über rund 53 Hektar und beheimatet etwa 6.000 Menschen. Hier herrschen überdurchschnittlich hohe Raten von Arbeitslosigkeit und Menschen, die auf Transferleistungen angewiesen sind. Diese Region hat seit Jahren mit sozialen Problemen zu kämpfen, weshalb eine Netzwerkmanagerin eingesetzt wird, um die Koordination und Umsetzung des Konzepts zu leiten.
Im Saarland wurden über die Jahre viele Stadtviertel geschaffen, die durch Armut und soziale Ausgrenzung gekennzeichnet sind. Mit dem neuen Ansatz zur quartiersbezogenen Armutsbekämpfung sollen drei saarländische Quartiere, darunter Saarbrücken, Völklingen und Neunkirchen, innerhalb eines Jahrzehnts in aufstrebende Viertel umgewandelt werden. Diese Initiative wird als ein Schritt gesehen, um die Lebensqualität der Bewohner signifikant zu verbessern und neue Lebensperspektiven zu schaffen.
Für weitere Informationen kann die Webseite des Saarlandes besucht werden, die zusätzliche Details zu den Armutsbekämpfungsprojekten bereitstellt.
Medienansprechpartnerin für Rückfragen ist Sandy Stachel, erreichbar unter der angegebenen Adresse in Saarbrücken.