Im Bundesland Niedersachsen gibt es einen besorgniserregenden Anstieg von West-Nil-Virus-Infektionen bei Pferden. Mittlerweile sind zehn Fälle in diesem Jahr bekannt geworden, mit dem neuesten Vorfall in Burgwedel, einer Stadt in der Region Hannover. Diese Situation hat die Gesundheits- und Landwirtschaftsbehörden alarmiert und zu sofortigen Maßnahmen geführt.
Das West-Nil-Virus, das in erster Linie durch Mücken übertragen wird, wurde erstmals im August 2024 bei Pferden in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Rotenburg (Wümme) nachgewiesen. In der Folge wurden Infektionen in weiteren Landkreisen wie Celle, Gifhorn und Vechta sowie in der Stadt Braunschweig und im Landkreis Uelzen bestätigt. Laut dem Landwirtschaftsministerium gibt es nun auch in Hannover einen bestätigten Fall, während zwei weitere Verdachtsfälle aktuell untersucht werden.
Impfempfehlungen für zukünftigen Schutz
In Anbetracht der zunehmenden Infektionen hat das Landwirtschaftsministerium eine aktualisierte Impfempfehlung ausgesprochen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) rät dazu, Pferde in der gesamten niederdeutschen Tiefebene gegen das Virus impfen zu lassen. Es ist jedoch zu spät für Impfungen in dieser Saison, sodass die Tiere durch zwei Impfungen bis zum Frühjahr 2025 vor der nächsten Mückensaison geschützt werden können.
Die Mehrzahl der bei Pferden aufgetretenen Infektionen verläuft ohne Symptome, aber einige Tiere zeigen Anzeichen wie Muskelzittern oder Lähmungen. Die Infektionen müssen dem Veterinäramt gemeldet werden, um eine angemessene Überwachung zu gewährleisten.
Bedeutung des West-Nil-Virus
Diese Infektion ist nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen von Bedeutung. Laut dem Robert Koch-Institut können sich auch Menschen mit dem Virus anstecken; die meisten Infektionen verlaufen jedoch unauffällig und bleiben symptomlos. Es ist wichtig zu beachten, dass niemand das Virus von Pferden oder Menschen weiter übertragen kann.
Das Virus hat vor allem Vögel als Hauptwirte, wobei in diesem Sommer Infektionen bei verschiedenen Vogelarten, darunter Amseln und Greifvögel, dokumentiert wurden. Trotz der Infektionen zeigen die meisten Vögel keine Symptome. Einige Arten, insbesondere Sperlingsvögel und Rabenvögel, sind jedoch anfälliger und können ernsthaft erkranken oder sterben.
In Niedersachsen wurde der erste Fall bei einem Pferd im Jahr 2020 aufgezeichnet. Die bisherige Geschichte der Virusinfektionsfälle war relativ ruhig, bis der aktuelle Anstieg in diesem Jahr Alarm ausgelöst hat und die Behörden in Sorge um die Gesundheit der Tiere und Menschen sind.
Durch die gezielte Impfung und Aufklärung sollen gefährdete Pferde bestmöglich geschützt werden und einer weiteren Verbreitung des West-Nil-Virus entgegengewirkt werden. Die Gesundheit von Tieren und Menschen bleibt in dieser dynamischen Situation von größter Bedeutung, und die Behörden arbeiten intensiv daran, die weiteren Entwicklungen zu beobachten und geeignete Maßnahmen zu treffen.