HarzOberhausen

Evakuierung am Brocken: Waldbrand bedroht Wanderer und Touristen

Wegen eines unkontrollierten Waldbrandes im Harz wurden am Freitagnachmittag rund 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert, während über 150 Feuerwehrleute und verschiedene Luftfahrzeuge im Einsatz sind, um das Feuer zu bekämpfen und eine Wiederholung der verheerenden Brandereignisse von vor zwei Jahren zu verhindern.

Wernigerode – Angesichts eines sich ausbreitenden Waldbrandes im Harz wurden am Freitagnachmittag etwa 500 Personen vom Brocken evakuiert. Die betroffenen Menschen, darunter Touristen, Wanderer und Sportler, wurden sicher mit Bussen von dem beliebten Harzgipfel gebracht. Ein Sprecher des Landkreises Harz gab bekannt, dass das Feuer sich ohne nennenswerte Kontrolle ausbreitete, was alarmierende Rückmeldungen während einer Lagebesprechung zur Folge hatte.

Die Situation ist besonders brisant, da der Landkreis Harz vor rund zwei Jahren bereits in derselben Region einen Katastrophenfall ausrief. Der Königsberg, der nun betroffen ist, war auch zuvor schon ein Brennpunkt für ähnliche Vorfälle.

Intensive Bekämpfungsmaßnahmen

Die flammende Bedrohung ist nicht zu unterschätzen. Laut Berichten haben sich verschiedene Brandstellen vereinigt und eine große Feuerfront gebildet. Rund 150 Feuerwehrleute aus dem gesamten Harzkreis sowie angeforderten Kräften aus den Nachbarkreisen Goslar und Göttingen sind im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen. Zusätzlich wurden zur Unterstützung drei Flugzeuge—davon zwei aus Niedersachsen und ein weiteres aus dem Landkreis Harz—und ein Hubschrauber mobilisiert. Sechs weitere Hubschrauber von Bundeswehr und Bundespolizei wurden ebenfalls zur Brandbekämpfung angefordert. Das Technische Hilfswerk leistet ebenfalls Beistand vor Ort.

Parallel dazu kam es in der Region Altmark zu einem weiteren Brandereignis während einer Militärübung. Auf dem Truppenübungsplatz breitete sich ein Feuer aufgrund starker Winde über eine Fläche von 144 Hektar aus. Glücklicherweise konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden, und es gab keine Verletzten. Der Grund für den Brand war ein hitziges Gerät, das zur Simulation eines Panzerabschusses diente, und das unglücklicherweise die brennbare Heide entzündete.

Krisenmanagement und Evakuierung

Um die Situation am Brocken zu bewältigen, haben die Stadt Wernigerode und der Landkreis Harz einen gemeinsamen Einsatzstab gebildet. Aufgrund der gefährlichen Lage wurde die Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken durch die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) gesperrt, was zu erheblichen Verzögerungen im Reiseverkehr führte. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um eine Eskalation der Situation zu verhindern.

Das Terrain rund um den Brocken, bekannt als einer der meistgenutzten Wanderwege im Nationalpark Harz, stellt aufgrund der schweren Zugänglichkeit eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte dar. Insbesondere erinnert die wiederholte Brandstelle an ein großes Löschereignis vor zwei Jahren, bei dem internationale Unterstützung angefordert wurde. Damals waren bis zu sieben Löschhubschrauber und zwei italienische Löschflugzeuge an den Löscharbeiten beteiligt, die tagelang andauerten.

Aktuell ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Sachsen-Anhalts als hoch eingestuft. Es gab zuletzt mehrere Wald- und Feldbrände, insbesondere im nördlichen Teil des Bundeslandes, von denen die meisten jedoch schnell gelöscht werden konnten.

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