Die Rückkehr von Kylian Mbappé ins Stade de Princes wurde von den Fans mit Spannung erwartet, doch das Wiedersehen mit der italienischen Nationalmannschaft endete für Frankreich in einer derben 3:1-Niederlage. Dies war der erste Spieltag der Nations League, und die Bitternis war spürbar, als sich die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Comeback schnell in Ernüchterung verwandelten.
Mit einem Boykott der Nostalgie sehnte man sich zurück nach besseren Zeiten. „Die Rückkehr des Prinzen“ titelte die französische Tageszeitung Le Parisien und verwies damit auf die Hoffnungen, die in Mbappé gesetzt wurden. Nach vier Monaten Abwesenheit aufgrund eines Wechsels nach Madrid hoffte das Publikum auf eine magische Wiederbelebung seiner alten Form im Pariser Stadion.
Frankreichs furioser Beginn und Italiens Dominanz
Der Abend begann vielversprechend für die Gastgeber. Bradley Barcola schoss in der zwölften Sekunde das erste Tor, nachdem die italienische Abwehr gepatzt hatte. Die Kommentatoren von TF1 waren sichtlich aufgeregt und fragten sich, ob dies das schnellste Tor in der Nationalmannschaftsgeschichte sein könnte. Barcola, der als Mbappés Nachfolger angesehen wird, bewies sein Talent bereits in den ersten drei Ligue-1-Spielen, in denen er vier Tore erzielte.
Doch nach diesem vielversprechenden Start übernahmen die Azzurri die Kontrolle über das Spiel. Ihre Spielweise war so beeindruckend, dass selbst die italienischen Zuschauer überrascht waren. Sandro Tonali, der nach einer Sperre wegen illegaler Wettaktivitäten zurückkehrte, stellte sich als Schlüsselspieler heraus. Sein Hackentrick, der zum Ausgleich durch Federico Dimarco führte, war ein Zeichen für die italienische Rückkehr zur alten Stärke. Die italienischen Tore von Davide Frattesi und Giacomo Raspadori festigten ihre Überlegenheit.
Kylian Mbappé und die Herausforderung der Erwartungen
Mbappé selbst hatte während des Spiels einige herausragende Momente, konnte jedoch nicht die Erwartungen erfüllen. In seinen letzten elf Spielen für „Les Bleus“ traf der Kapitän nur zwei Mal, ein Aspekt, der als bedenklich betrachtet wird. Sein Drang, ins Zentrum vorzudringen, schien oftmals nicht fruchtbar zu sein, und stattdessen wich er auf die Flügel aus. Trotz seiner Fehler und dem Druck, den er erlebt, versucht Mbappé, die Kritik der Öffentlichkeit zu ignorieren. In einem Moment der Reflexion führte er an, er habe gelernt, die Meinungen anderer auszublenden. „Was die Leute denken, ist das kleinste meiner Probleme“, erklärte er, und betonte, dass man nicht jeden zufriedenstellen könne.
Die Diskussionen um die Rolle von Trainer Didier Deschamps, der seit 2012 im Amt ist, wurden durch diese Niederlage neu entfacht. Insbesondere seine konservativen Spielideen stehen in der Kritik, und das verlorene Vertrauen in die französische Fußballmannschaft könnte langfristige Konsequenzen haben. Trotz der Mängel betonte Deschamps, dass er bis mindestens 2026 weitermachen wolle.
Mit dieser ehrgeizigen Ambition scheint die französische Teamführung in einem Dilemma gefangen zu sein. Die 3:1-Niederlage gegen Italien im Prinzenpark, einem Ort, der ihnen in der Vergangenheit viel Freude bereitet hat, stellt eine unangenehme Premiere dar. Nach dem Spiel konnte die Sportzeitung L’Équipe die Besorgnis der Fans nur allzu gut nachvollziehen. Frankreich hatte in diesem Stadion zuvor noch nie verloren, was die Schwere dieser Niederlage verstärkt.
Mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten führt manchmal zu einer Frustration, die auch Mbappé spürte. Er hat die Erwartung, ein ganzes Land stolz zu machen, und die Sorge, dass er diese Erwartungen nicht erfüllen kann, lastet schwer auf seinen Schultern. Diese Begegnung mit Italien könnte also nicht nur als Dämpfer für die französische Nationalelf angesehen werden, sondern auch als ein Wendepunkt für Mbappé als Spieler und als Führungspersönlichkeit auf dem Platz.