Das Saarland hat kürzlich einen bedeutenden Schritt zur Stärkung seiner biotechnologischen Verbindungen nach Südkorea gemacht, trotz der enormen physischen Distanz von über 8000 Kilometern zwischen den beiden Partnern. Eine neue Kooperation im Bereich der Forschung und Wissenschaft soll die bestehenden Beziehungen weiter festigen, wobei der Fokus auf der Biotechnologie liegt. Dies geschieht im Rahmen der Eröffnung eines neuen Kontaktbüros, das speziell für südkoreanische Unternehmen in Saarbrücken eingerichtet wurde.
Die südkoreanische Organisation Jeonbuk Techno Park eröffnete am Freitag das „Global Bio-Technology Cooperation Center“ am Korea Institute of Science and Technology (KIST Europa) an der Universität des Saarlandes. Dieses Büro wird als Anlaufstelle für koreanische Biotech-Unternehmen dienen, die Interesse an einer Ansiedlung im Saarland haben. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen der Industrie und den Forschungsinstitutionen in den Bereichen Biotechnologie und Biomedizin weiterhin zu intensivieren.
Wirtschaftlicher Gewinn für beide Seiten
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) betonte die hohen Standards, die das KIST Europa im Saarland genießt, und erklärte, dass das neue Büro als wertvolle Erweiterung für das Institut fungiert. „Die Vertiefung unserer saarländisch-koreanischen Kooperation ist für beide Seiten ein großartiger Gewinn“, betonte Barke. Ein engeres Netz zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich Biotechnologie soll dem Wirtschaftsstandort Saarland zugutekommen und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Anlässlich der Büroeröffnung wurde auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Jeonbuk Techno Park und der Strukturholding Saar unterzeichnet. Diese Ergänzung zur bestehenden Zusammenarbeit wird als wegweisend erachtet, da sie biotechnologische Unternehmen aus Jeonbuk Unterstützung bei ihrer Expansion nach Deutschland und Europa bieten soll. Gyu Taek Lee, Präsident des Techno Parks, erklärte, dass diese Vereinbarung als „Brückenkopf“ fungieren wird, um die Ansiedlung und Zusammenarbeit im globalen Markt zu fördern.
Die wirtschaftlichen Vorteile dieser Initiative zeigen sich nicht nur in den neuen Verbindungen, sondern auch in der bereits bestehenden Partnerschaft. Im vergangenen Jahr konnte das Saarland bereits ein erstes südkoreanisches Start-Up an das KIST Europa gewinnen. Der Schiffs-Navigationsdienstleister Mapsea, der ein spezialisiertes Navigationssystem für die Schifffahrt entwickelt, hat sich seit Ende November an der Universität des Saarlandes niedergelassen. Dieses System soll helfen, Havarie- und Kollisionsrisiken auf See und in den Häfen signifikant zu vermindern, was nicht nur für die Sicherheit der Schifffahrt von Bedeutung ist, sondern auch für die Effizienz in der Branche.
Die stetige Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und Südkorea zeigt, wie wertvoll internationale Partnerschaften in der heutigen, globalisierten Welt sein können. Wissenschaft und Wirtschaft profitieren gleichermaßen und eröffnen damit neue Horizonte für Innovationen und Technologien, die nicht nur regional, sondern auch international Wirkung zeigen können.