Irmgard Bensusan, eine herausragende Para-Sprinterin aus Südafrika, hat kürzlich einen bewegenden Abschied von der Leichtathletik gefeiert. Nach den Paralympischen Spielen in Paris, wo sie eine beeindruckende Bronze-Medaille über 200 Meter gewann, entschied sie sich, ihre sportliche Karriere zu beenden und zurück in ihre Heimat zu ziehen. An ihrem letzten Wettkampftag über die 100-Meter-Distanz belegte sie den achten Platz, doch im Moment des Abschieds war es die emotionale Verbindung zu ihren Teamkollegen, die am meisten zählte.
„Ich darf noch nicht weinen, sonst höre ich nicht mehr auf“, äußerte Bensusan nach ihrem letzten Rennen, in dem sie eingehend auf die vergangenen Jahre und ihre Erlebnisse zurückblickte. Sie verbrachte wertvolle Zeit, um das Geschehen um sie herum aufzusaugen, bevor sie ihren Teamkollegen Johannes Floors umarmte, der unmittelbar nach ihr auf die Bahn trat. Ihr Wunsch war es, „alles in mein Herz einzuschließen“ und sich bewusst zu machen, dass dies das Ende ihrer Laufbahn war.
Ein bedeutender Abschied für das Team
Floors, der Bensusan liebevoll „Tante Irmi“ nennt, teilt seine Gefühle über ihren Abschied offen. „Sie hatte heute ihren letzten Tanz. Sowohl meine Silbermedaille als auch ihr Auftritt – das ist alles ein Grund zum Feiern.“ Gemeinsam haben die beiden Athleten in Leverkusen trainiert, und für Floors ist der Verlust von Bensusan enorm: „Ich nehme da ganz viel mit, und sie wird in unserer Trainingsgruppe fehlen. Aber egal, wo sie hinzieht, das wird ein guter Urlaubsort.“
Bensusan blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die von zahlreichen Erfolgen geprägt war. Sie sicherte sich unter anderem fünf paralympische Silbermedaillen und kann auf vier Weltmeistertitel zurückblicken. Ihre größte Ambition war es, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Doch ein schwerer Sturz über eine Hürde, bei dem ein unheilbarer Nervenschaden in ihrem rechten Unterschenkel diagnostiziert wurde, schloss dieses Kapitel frühzeitig ab. Seither ist sie auf eine Orthese angewiesen, die sie beim Laufen unterstützt.
Trotz der gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war, hat Bensusan nie ihren Kampfgeist aufgegeben und inspirierte viele, sowohl im In- als auch im Ausland. Ihr Abschied ist nicht nur das Ende eines Kapitels für sie selbst, sondern auch ein erheblicher Verlust für die Para-Sportgemeinschaft und die vielen Menschen, die sie bewunderten.
In den letzten Tagen ihrer aktiven Karriere reflektierte Bensusan darüber, was der Sport für sie bedeutete: „Es war sehr schön, ich saß noch lange da und habe auf Johannes gewartet.“ Dieser Satz zeigt die enge Verbindung, die sie zu ihrem Sport und ihren Kollegen hatte, und jeder, der sie kannte, wird ihre Lebensfreude und ihren unerschütterlichen Willen nicht vergessen.