Saarbrücken (Saarland) – Die Mitarbeiter von ZF kämpfen gegen eine dunkle Wolke der Unsicherheit, die über dem Automobilzulieferer schwebt. Inmitten von Plänen, deutschlandweit 14.000 Stellen abzubauen, wird die Stimme der Belegschaft immer eindringlicher. Am kommenden Dienstag wird ein bundesweiter Aktionstag stattfinden, zu dem auch die saarländischen Standorte in Saarbrücken und Neunkirchen-Wellesweiler aufrufen. Die Einladung zur Teilnahme an diesen Protesten ist eine klare Botschaft der Solidarität und des Zusammenhalts, den die ZF-Arbeiter in dieser angespannten Situation aufbringen möchten.
Die aktuelle Situation hat die Belegschaft stark verunsichert. Mit dem angekündigten Stellenabbau sollen im Saarland bis 2026 sogar 2.900 Jobs gestrichen werden, eine drastische Entscheidung, die bereits für 2030 angesetzt war. Die plötzliche Änderung der Pläne hat verständlicherweise für Aufregung und Ängste gesorgt, nicht zuletzt, weil ZF einer der größten Arbeitgeber in der Region ist.
Widerstand gegen die ZF-Strategie
Bereits im August gab Betriebsratsvorsitzender Mario Kläs ein deutliches Signal: „Wir sind nicht bereit, diese Planungen hinzunehmen“. Diese Worte spiegeln die Entschlossenheit der Belegschaft wider, sich gegen die Maßnahmen des Managements zu wehren. Kläs machte klar, dass das ZF-Management mit „erheblichen Widerstand“ rechnen müsse, was die Situation umso angespanter macht.
Die Unterstützung für den geplanten Aktionstag kommt auch von politischer Seite: Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke (beide SPD) haben ihre Solidarität mit den ZF-Mitarbeitern erklärt. Ende 2022 hatten sie angekündigt, dass das Werk in Saarbrücken zu einem „Leitwerk für E-Mobilität“ ausgebaut werden soll. Diese Perspektive hat den Beschäftigten Hoffnung gegeben, dass es trotz der schwierigen Umstände einige positive Entwicklungen geben kann.
Finanzielle Unterstützung in Aussicht
Um diesen Umbau zu unterstützen, plant das Land, in den kommenden zehn Jahren 250 Millionen Euro in ZF zu investieren. Allerdings gibt es eine klare Vorgabe: Dieses Geld wird nur gewährt, wenn eine „Beschäftigungssicherung auf höchstem Niveau“ gewährleistet ist. Den Arbeitnehmern und ihren Vertretern ist es wichtig, klarzustellen, dass eine solche Sicherheit nicht nur Schlagworte sind, sondern in der Praxis auch tatsächlich eingehalten werden muss.
Trotz dieser finanziellen Unterstützung bleiben die Sorgen um die Zukunft der Arbeitsplätze bestehen. Die positiven Nachrichten aus der ZF-Chefetage, dass in Saarbrücken künftig neben Pkw-Automatikgetrieben auch zwei rein elektrische Pkw-Achsantriebe produziert werden sollen, bieten zwar einen gewissen Hoffnungsschimmer, doch die drohende „strukturelle Anpassung des Standorts“ ist ein ernstzunehmendes Problem, das die Beschäftigten auf Trab hält.
Die Job-Angst im Saarland bleibt also bestehen und wird durch die anhaltenden Proteste und die bevorstehenden Aktionen nur verstärkt. Die ZF-Mitarbeiter suchen intensive Gespräche und Verhandlungen, um ihre Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Stabilität ihres Unternehmens zu sichern. Der kommende Dienstag wird entscheidend sein, um zu zeigen, wie stark die Gemeinschaft der ZF-Beschäftigten in Saarbrücken und Neunkirchen-Wellesweiler ist.