Klimaschutzaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Samstag eine Kreuzung in der Bremer Innenstadt über mehrere Stunden blockiert, was zu erheblichen Verkehrsstörungen führte. Etwa hundert Personen versammelten sich gegen 12 Uhr auf der Kreuzung Am Wall/Herdentor in der Altstadt, was nicht nur den Stadtverkehr beeinträchtigte, sondern auch Staus in den umliegenden Straßen verursachte.
Die Polizei versuchte zunächst, die Situation zu entschärfen, indem sie den Bereich sicherte und Verkehrsleitmaßnahmen ergriff. Ein lautes Signal der Ordnungshüter, das die Aktivisten dazu aufforderte, die Kreuzung für den Verkehr freizugeben, wurde ignoriert. Stattdessen wählten die Aktivisten, einen alternativen Versammlungsort – nur wenige Meter entfernt – abzulehnen, was die Polizisten als nicht kooperativ werteten.
Räumung und Festnahmen
Trotz mehrmaliger Aufforderungen der Polizei, die Blockade aufzulösen, verweigerten viele Aktivisten die Einhaltung. Schließlich wurde die Versammlung aufgelöst, und es wurden Platzverweise erteilt. Einige der Aktivisten verließen daraufhin freiwillig die Kreuzung; jedoch blieben viele sitzen, was die Beamten dazu brachte, einzuschreiten und insgesamt 31 Aktivisten in Gewahrsam zu nehmen. Dabei wurden manche aus der Straße getragen.
Die Polizei stellte eine Reihe von Anzeigen aus, die die Beschuldigten unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung trafen. Der Verkehr konnte erst gegen 15.30 Uhr wieder normal fließen, nachdem die Blockaden aufgehoben waren.
Solche Aktionen sind nicht neu: Erst Ende August hatte eine ähnliche Protestaktion der gleichen Gruppe bereits den Verkehr auf der A27 zum Stillstand gebracht. Diese wiederholten Aktionen zeigen, wie entschlossen diese Aktivisten versuchen, auf das Thema Klimaschutz aufmerksam zu machen, auch wenn dies oft zu erheblichen Beeinträchtigungen im alltäglichen Verkehr führt.
Die Frage bleibt, inwieweit solche Protestmethoden tatsächlich zur Unterstützung der Klimaziele beitragen oder ob sie eher auf Widerstand und Unmut in der Bevölkerung stoßen. Die „Letzte Generation“ hat sicherlich ein wichtiges Anliegen: den Klimaschutz. Doch die Ergebnisse ihrer Aktionen und deren Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit werden sich erst langfristig zeigen.