In einer erschütternden Attacke in Heidelberg verletzte ein Mann ein Touristenpaar körperlich und verhöhnt deren Glaubenssymbolik. Der Vorfall ereignete sich am 2. September gegen 18 Uhr, als die Urlauberin Constanze Q. ein T-Shirt trug, das einen Davidstern und den Slogan „Bring them home now“ zeigte. Dieses Statement steht im Kontext der aktuellen geopolitischen Verhältnisse und widmet sich den entführten Opfern der Hamas im Gazastreifen.
Der Angreifer, identifiziert als Abed Z. (29), griff Constanze Q. an und forderte sie auf, das T-Shirt auszuziehen. Bei seinem Übergriff verletzte er die Frau leicht, und als ihr Ehemann, Angel, zur Hilfe kam, wurde er brutal ins Gesicht geschlagen, was ihm einen Zahn kostete. Der Vorfall ereignete sich auf einem belebten Platz in Heidelberg, nicht weit von der Tourist-Information, ein Ort, der normalerweise mit einer positiven, einladenden Atmosphäre assoziiert wird.
Die Festnahme des Angreifers
Dank einer aufmerksamen Anwohnerin, die den Vorfall mit ihrem Handy filmte, konnte die Polizei schnell auf die Spur des Angreifers kommen. Diese Aufnahmen wurden zur Identifizierung von Abed Z. verwendet. Der Täter meldete sich anschließend telefonisch bei der Polizei in Mannheim und gab seine Tat zu, verweigerte jedoch die Angabe seines Aufenthaltsortes. Die Ermittlungen führten dazu, dass eine Polizeistreife ihn schließlich in Ludwigshafen aufspürte und festnahm.
Abed Z. ist laut Angaben der Polizei deutscher Nationalität und hatte bereits Vorstrafen, jedoch noch keine im Zusammenhang mit politisch motivierten Gewalttaten. Beim ersten Gerichtstermin wurde gegen ihn ein Haftbefehl erlassen, der allerdings unter der Auflage einer 10.000 Euro Kaution außer Vollzug gesetzt wurde. Da es ihm nicht gelungen ist, diese Kaution aufzubringen, wurde er vorübergehend inhaftiert.
Reaktionen auf die Gewalt
Der Vorfall hat in Heidelberg und darüber hinaus für große Betroffenheit gesorgt. Angel Q. äußerte sich in einem Interview mit dem SWR zu den Ereignissen, schilderte die brutale Attacke und die körperlichen Folgen, die die Gewalt für ihn hatte. Sein erstes Ziel ist es, seiner Frau vor solch einer Ungerechtigkeit zu helfen, und er ist entschlossen, Gerechtigkeit zu erleben.
Der Antisemitismus-Beauftragte von Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, wies darauf hin, dass solche Vorfälle, die linke, rechte und islamistische Strömungen im Antisemitismus vereinen, ein wachsendes Problem in Universitätsstädten darstellen. Innenminister Thomas Strobl betonte die Notwendigkeit, dem Antisemitismus mit aller Entschlossenheit entgegenzutreten und dessen hässliches Gesicht öffentlich zu konfrontieren.
Die Situation verdeutlicht die tiefen, gesellschaftlichen Gräben und die existierenden Spannungen in der heutigen Zeit. Solche extremen Übergriffe stehen in einem besorgniserregenden Zusammenhang mit den wachsenden Bewegungen gegen Antisemitismus und machen deutlich, dass mehr getan werden muss, um Vorurteile abzubauen und die Werte von Toleranz und Verständnis zu fördern.