Ennepe-Ruhr-KreisHarz

Waldbrand am Brocken unter Kontrolle: Feuerwehr kämpft weiter

Ein Waldbrand am Brocken, der am Freitag ausbrach und bereits Hunderte von Menschen zur Evakuierung zwang, wird mit Unterstützung von 180 Einsatzkräften, darunter Feuerwehren, Polizei und Bundeswehr, bekämpft, wobei die Feuerwehr mit einem mehrtägigen Einsatz rechnet, bevor eine Wetteränderung am Montag möglicherweise Erleichterung bringt.

Wernigerode – In den letzten Tagen hat ein erheblicher Waldbrand am Brocken, einem bekannten Berg im Harz, die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Die Situation vor Ort ist angespannt, doch nach Informationen vom Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse breitet sich das Feuer derzeit nicht weiter aus. „Es ist uns gelungen, unter dem Einsatz von viel Manpower und auch Technik, das Feuer jetzt zu fixieren“, erklärte Lohse optimistisch. Aktuell brennt es auf einer Länge von etwa 1000 Metern, insbesondere am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens.

Die Bekämpfung des Feuers erfordert ununterbrochene Einsatzkräfte, vor allem bei sommerlichen Temperaturen. Helikopter und Löschflugzeuge sind in ständiger Aktion. Der Landkreis planmäßigte, die Bekämpfung des Feuers bis zur Dunkelheit fortzuführen, erst dann würden die Bodenkräfte reduziert. Nächtliche Patrouillenflüge sind jedoch weiterhin notwendig, da die Gefahr von Glutnestern und die Möglichkeit neuer Brände bestehen bleibt.

Innovative Ansätze zur Brandbekämpfung

In einem bemerkenswerten Schritt wird dem Löschwasser erstmals ein chemisches Mittel hinzugefügt, um dessen Wirkung zu verstärken. Dies ist eine deutschlandweite Premiere und wird als vielversprechende Maßnahme angesehen, wenn man die Herausforderungen bei der Brandbekämpfung betrachtet. Trotzdem erwartet die Feuerwehr, dass der Einsatz sich über mehrere Tage erstrecken wird, insbesondere mit Blick auf die Wetterbedingungen und die Windverhältnisse.

Die Waldbrandgefahr bleibt in weiten Teilen Sachsen-Anhalts ausgesprochen hoch. Während die Temperaturen in Wernigerode bis zu 27 Grad erreichen, bleibt die Witterung trocken. Erst ab Sonntagabend werden voraussichtlich von Westen Starkregenfälle erwartet, die möglicherweise zur Entspannung der Lage beitragen könnten. Doch bis dahin muss alles Mögliche unternommen werden, um die Flammen einzudämmen, darunter die Schaffung weiterer Schutzstreifen und Wege zur Wasserzufuhr.

Unterstützung durch zahlreiche Einsatzkräfte

Die Feuerwehr mobilisierte bislang etwa 180 Einsatzkräfte, unterstützt von mehreren Löschflugzeugen, Hubschraubern sowie einem Erkundungshubschrauber der Landespolizei Thüringen. Ein weiterer Hubschrauber der Bundeswehr sowie zusätzliche Maschinen werden erwartet. Die Hilfsangebote kommen auch von benachbarten Landkreisen, die mit Ausrüstung und Feuerwehrtechnik zur Seite stehen. Die Anordnung zur Sicherheitszone für Zivilisten im gesamten Brockengebiet sorgt dafür, dass Menschen wie Wanderer und Sportler in Sicherheit gebracht wurden. Am Freitagnachmittag wurden rund 500 Personen mit Bussen vom Brocken geschafft, um sie aus der Gefahrenzone zu holen.

Die Brandursache bleibt derzeit unbekannt, doch die Brandstellen, die am Freitag gleichzeitig ausbrachen, vereinigten sich schnell zu einer umfangreichen Feuerfront. Die aktuelle Lage wird im Vergleich zu ähnlichen Vorfällen vergangener Jahre als gravierender eingestuft. Der starke Wind und die hohen Temperaturen stellen die Einsatzkräfte vor enorme Herausforderungen.

Die Situation wird nicht nur am Brocken, sondern auch an anderen Stellen in Sachsen-Anhalt ernst genommen. In Oranienbaum verbrennen derzeit bis zu 55 Hektar, was die Einsatzkräfte ebenfalls intensiv fordert. Hier helfen auch zwei Löschhubschrauber, um diesen Brand zu bekämpfen. Das Feuer wird als besonders herausfordernd eingestuft, da es auch in munitionsbelastete Flächen eindringen könnte, was zu einer zusätzlichen Gefahr führt. Diese Umstände fordern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Koordination seitens der Einsatzkräfte.

Insgesamt bleibt die Situation kritisch, und die Einsatzkräfte bleiben strategisch in Alarmbereitschaft, während das Wetter die entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung des brennenden Waldes spielt.

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