Die Kriminalpolizei in Unterbalbach arbeitet weiterhin intensiv an der Aufklärung eines schockierenden Gewaltverbrechens, das sich am 28. Juli letzten Jahres gegen die obdachlose Erna ereignete. Diese brutale Tat am alten Sportplatz der Stadt hat nicht nur die Ermittler, sondern auch viele Bürger in der Region zutiefst bewegt.
In den vergangenen Monaten haben die Ermittler akribisch Beweismaterial gesammelt, das entscheidend dazu beitragen könnte, die unbekannten Täter zu finden. Fred Söhner, der leitende Kriminaldirektor des Heilbronner Präsidiums, und der Leiter des Kriminalkommissariats in Tauberbischofsheim, Erster Kriminalhauptkommissar Jürgen Engel, betonen die immense Motivation des gesamten ermittelnden Teams. Diesen Fall möchte man unbedingt aufklären, sodass die Ermittler nun auch öffentlich aktiv werden, um neue Hinweise zu erhalten.
Gesuchte grüne Herrenjacke
Ein zentrales Element der aktuellen Ermittlung ist der Aufruf an die Bevölkerung zur Mithilfe. Die Ermittler konzentrieren sich auf eine grüne Herrenjacke, die möglicherweise mit der Tat in Verbindung steht. Wiederholt wird die Bevölkerung aufgefordert, besondere Orte und Personen zu beachten, mit denen diese Jacke im Zusammenhang steht. Jeder Hinweis, sei er noch so klein, könnte einen entscheidenden Schritt nach vorne bringen.
Erna, die viele Jahre lang auf der Straße gelebt hat, trug ein „Markenzeichen“, das leicht zu erkennen war – einen Einkaufswagen, gefüllt mit ihren wenigen Habseligkeiten. Dieser Wagen war ihr treuer Begleiter, wenn sie zwischen Weikersheim, Bad Mergentheim und Lauda-Königshofen unterwegs war. Viele Menschen in diesen Städten hatten sie daher wahrscheinlich schon einmal gesehen.
Am besagten Abend fand sie Zuflucht im Bereich des alten Sportplatzes in Unterbalbach. Es war in dieser Nacht, als sie auf die unbekannten Täter traf, die ihr schwere Verletzungen zufügten. Erst am nächsten Morgen wurde sie von einem Passanten entdeckt, der mit seinem Hund unterwegs war und sofort Polizei und DRK informierte. Erna war zu diesem Zeitpunkt in Lebensgefahr.
Ermittlungen und die Bedeutung von Bürgerhinweisen
Die Untersuchung zeigt, wie bedeutend die Unterstützung der Öffentlichkeit für die Polizei ist. Für Söhner und Engel ist es nebensächlich, ob das Opfer obdachlos ist oder eine prominente Persönlichkeit. „Es handelt sich um einen Menschen“, betonen sie und machen deutlich, dass jeder Hinweis zählt. Um die Bevölkerung zur Mithilfe zu bewegen, wurde eine Belohnung von 1000 Euro für Informationen zur Ergreifung des Täters oder der Täter ausgesetzt.
Erna hat sich unterdessen von den dramatischen Ereignissen etwas erholt, leidet jedoch unter einer Querschnittslähmung und kann lediglich ihren rechten Arm bewegen. Sie wird außerhalb des Main-Tauber-Kreises in einer Pflegeeinrichtung betreut und ist auf Hilfe angewiesen.
Die Ermittler sind auf die Unterstützung der Bürger angewiesen, um diese Straftat aufzuklären. Hinweise können direkt an das Kriminalkommissariat in Tauberbischofsheim unter der Telefonnummer 09341/810 oder an jede andere Polizeidienststelle gegeben werden. In der Hoffnung, die Jacke oder andere wichtige Informationen, die zur Aufklärung des Verbrechens beitragen, zu erhalten, bleibt die Polizei in enger Verbindung mit der Bevölkerung.
© ktm
