Kevin Stöger hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich, die ihn schließlich in den großen Kreis der österreichischen Nationalmannschaft geführt hat. Mit 31 Jahren, einem Alter, in dem viele Fußballer bereits in den Schatten ihrer Karriere treten, hat der Mittelfeldspieler kürzlich sein Debüt im Länderspiel gegen Slowenien gegeben. Der Einsatz in der Nations League B, auch wenn er nur in den letzten acht Minuten stattfand, erfüllt ihn mit Stolz, auch wenn das Resultat – ein 1:1 – nicht das war, was er sich erhofft hatte.
Nach dem Spiel äußerte Stöger seine gemischten Gefühle: „Ich bin stolz und glücklich über mein Debüt. Aber natürlich enttäuscht über das Ergebnis.“ Diese Zitate unterstreichen den emotionalen Zwiespalt, den viele Sportler empfinden, wenn persönliche Erfolge nicht mit dem gewünschten Teamergebnis harmonieren. Stöger, der in der Bundesliga für verschiedene Teams gespielt hat, hat in den letzten zehn Jahren hart für diesen Moment gearbeitet. Es ist der Abschluss eines langen Weges, der mit einem starken Leistungshunger gepflastert war.
Eine lange Wartezeit
Die letzten Jahre waren für Stöger eine Achterbahnfahrt. Als junger Spieler debütierte er als 21-Jähriger in der U21-Nationalmannschaft und stand insgesamt 41 Mal für die Juniorenteams auf dem Platz, erzielte dabei fünf Tore. Trotz seiner erfolgreichen Karriere in der Bundesliga, wo er für renommierte Vereine wie Stuttgart und Düsseldorf spielte, schien der Sprung ins A-Team lange Zeit unerreichbar. Es war fünf Jahre her, seit er zuletzt in den Faden der Nationalmannschaft verwoben war, als Franco Foda ihn für zwei Spiele nominierte – jedoch ohne ihm eine Spielzeit zu gewähren.
Nun ist es Ralf Rangnick, der Nachfolger von Foda, der Stöger endlich die chance eingeräumt hat: „Es war an der Zeit, dass sich Kevin mal im Kreis der Nationalmannschaft zeigen darf. Er hat es sich verdient.“ Seine geduldige Wartezeit ist somit von Erfolg gekrönt, auch wenn der Traum eines unvergesslichen ersten Spiels ein wenig durch das unbefriedigende Gleichgewicht getrübt wurde.
Bereits am Montag hat Stöger die nächste Gelegenheit, sich zu beweisen, wenn Österreich in Norwegen gegen ein Team antritt, das mit Stars wie Erling Haaland und Martin Ödegaard gespickt ist. „Ich werde alles mitnehmen und genießen. Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren alles dafür gegeben habe, um mir das zu verdienen“, sagte Stöger optimistisch und bereit, die Herausforderung anzunehmen.
Leistungen bei Borussia Mönchengladbach
Seine bisherige Saison bei Borussia Mönchengladbach ist vielversprechend. In drei Pflichtspielen durfte er in der Startelf auflaufen und sammelte sofort wichtige Erfahrung auf dem Spielfeld. Besonders hervorzuheben ist sein erster Assist im Spiel gegen Leverkusen, wo sein Spielwitz und seine Spielintelligenz aufblitzten. Stöger ist überzeugt von seiner Mannschaft: „Ich bin sicher, dass in unserer Mannschaft sehr viel drin steckt. Wir haben Typen, die nie aufgeben und jedes Spiel gewinnen wollen – das ist auch meine Einstellung.“
Sein Engagement und sein unermüdlicher Einsatz, sowohl auf Vereinsebene als auch nun in der Nationalmannschaft, lassen darauf hoffen, dass wir von Kevin Stöger noch viel mehr werden hören. Trotz der Herausforderungen und der Enttäuschungen auf dem Weg hat er bewiesen, dass Leidenschaft und harte Arbeit irgendwann belohnt werden. Diese Geschichte ist sicher ein Motivationsbeispiel für viele, die ebenfalls ihren Platz im großen Fußball antreten möchten.