In den letzten Monaten gab es in Deutschland eine wachsende Bewegung unter Fußballfans, die sich für niedrigere Wasserpreise in den Stadien starkmacht. Eine Petition wurde ins Leben gerufen, um auf die hohen Kosten für Erfrischungen hinzuweisen, und viele Vereine in der Bundesliga haben bereits auf das Feedback der Fans reagiert. An dieser Stelle muss man jedoch auf eine bedauerliche Entwicklung hinweisen: Der 1. FC Magdeburg hat seine Wasserpreise in der Avnet-Arena deutlich erhöht, was bei den Anhängern für Unmut sorgt.
Ab der kommenden Saison 2024/25 müssen Stadionbesucher für ein 0,5 Liter Fläschchen Mineralwasser 4,50 Euro zahlen, während dies in der letzten Saison noch 4 Euro gekostet hat. Ein kleines Mineralwasser (0,3 Liter) erhält man für 3,50 Euro. Hinzu kommt ein Pfand von 2 Euro pro Becher, was die Gesamtkosten weiter in die Höhe treibt. Im Vergleich dazu kosten Bier und Softdrinks im Stadion mit ebenfalls 4,50 Euro für 0,5 Liter nicht weniger, was kritisch betrachtet werden kann, da diese in Supermärkten für einen Bruchteil des Preises erhältlich sind.
Preissteigerung für Wasser im Stadion
Im Gegensatz dazu haben einige Vereine im deutschen Fußball bereits Schritte unternommen, um ihren Fans den Zugang zu Wasser zu erleichtern. Eine positive Ausnahme stellte das vergangene Auswärtsspiel des FCM in Nürnberg dar, wo die Wasserpreise für einen Tag auf 2 Euro für 0,5 Liter gesenkt wurden, was die Idee, Fans angemessen mit Erfrischungen zu versorgen, weiter untermauert. Auch der SC Freiburg hat reagiert und spendierte seinen Fans an heißen Spieltagen kostenlose Trinkwasserspender im Stadion.
Der FC Schalke 04 hat kürzlich angekündigt, dass ab sofort bei Heimspielen in der Veltins-Arena der Preis für 0,5 Liter Wasser auf lediglich 2 Euro plus 25 Cent Pfand gesenkt wird. Dies sind alles Schritte in die richtige Richtung, die viele Fans zu schätzen wissen. Der 1. FC Magdeburg hingegen scheint nicht bereit zu sein, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
Die Gründe für die Preiserhöhung auf Bier-Niveau wurden auf Nachfrage nicht nennenswert erläutert. Gisela Stehle, die Catering-Leiterin des FCM, teilte mit, dass es unklar sei, „unter welchen Bedingungen die Wasserpreise bzw. die Trinkwasserspender entstanden sind.“ Es scheint, dass im Stadion alle Preisentscheidungen im Einvernehmen zwischen dem Cateringunternehmen und dem Verein getroffen werden, ohne dass klare und transparente Preisgestaltungen vorhanden sind.
Angesichts der positiven Reaktionen auf die Preissenkungen an anderen Orten könnte man annehmen, dass auch der 1. FC Magdeburg auf diesen Trend aufspringt. Doch bis auf Weiteres dürfen die Magdeburger Fans diese Hoffnung wohl begraben. In der aktuellen Situation wird ihnen möglicherweise keine vergleichbare Preisgestaltung wie in Nürnberg, Freiburg oder Gelsenkirchen geboten. Stattdessen sehen sie sich mit gestiegenen Getränkepreisen konfrontiert, die sie angesichts der hohen Ticketpreise und anderer Kosten im Stadion zusätzlich belasten.