Ein neues Schuljahr steht bevor, und die Stimmung in den Schulen des Landkreises Miesbach ist optimistisch. Die Verantwortlichen des Staatlichen Schulamts berichten von einer spürbaren Verbesserung der Personalversorgung. In den vergangenen Jahren hatten Schulen oft mit Personalmangel zu kämpfen, was zu einer angespannten Situation führte, in der Klassen fast zusammengelegt werden mussten. Doch für das Schuljahr 2024/25 zeigt sich die Lage deutlich stabiler.
Schulamtsdirektor Jürgen Heiß und die stellvertretende Leiterin Andrea Pelters-Mönkemeier können in einem Pressegespräch auf positive Entwicklungen blicken. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Weniger Schwangerschaften und Nichtantritte sowie ein größerer Pool an Vertretungskräften verbessern die Situation, insbesondere an den Grundschulen. Dieser Pool wird als „mobile Reserve“ bezeichnet und ermöglicht es dem Schulamt, adäquat auf Krankheitsausfälle oder andere Abwesenheiten zu reagieren.
Neue Herausforderungen und Anpassungen
Trotz der positiven Ansätze bleiben Herausforderungen für die Schulen bestehen. Der steigende Bedarf an inklusiver Beschulung und spezifischer Förderung erfordert agile Lösungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat das Schulamt eine Taskforce eingerichtet. Darüber hinaus wird an Fortbildungsprogrammen gearbeitet, um Quereinsteigern den Einstieg ins Lehrerleben zu erleichtern. Diese externen Kräfte sind zwar notwendig, bringen jedoch auch Belastungen für die bestehenden Lehrkräfte mit sich, da sie zusätzliche Unterstützung bei der Einarbeitung brauchen.
Heiß erläutert, dass die Schulen aktuell in der Lage sind, die Bedürfnisse zu decken, ohne dass es zu Stundenkürzungen kommen muss. Der Zustand der Personaldecke an den Mittelschulen ist vergleichsweise gut, auch wenn hier noch Verbesserungsspielraum besteht. Das Ziel ist sicherzustellen, dass keine Bildungslücken entstehen und die Schüler weiterhin gut unterrichtet werden.
Schülerzahlen und neue Klassen
In den Grund- und Mittelschulen des Landkreises Miesbach steigen die Schülerzahlen leicht an. Dies korrespondiert mit einem allgemeinen Trend in Bayern, während andere Regionen mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen haben. Der Anstieg ist zwar moderat – im Durchschnitt 0,7 Schüler mehr pro Klasse – dennoch ist er ein positives Zeichen für die Schulen. Diese Entwicklung bringt auch die Herausforderung mit sich, die Unterrichtsräume entsprechend zu gestalten und qualitativ hochwertige Bildung sicherzustellen.
Ein zentrales Augenmerk liegt auch auf den neuen Deutschklassen für geflüchtete Schüler. Die einstigen Brückenklassen für ukrainische Kinder werden jetzt in zwei separate Gruppen für verschiedene Klassenstufen aufgeteilt. Diese Entscheidung wurde getroffen, um den aktuellen Gegebenheiten Rechnung zu tragen und den Schülern die bestmögliche Integration in das Schulsystem zu ermöglichen. Insbesondere die Fünft- und Sechstklässler sollen in den neuen Schulformaten an der Realschule Holzkirchen und dem Gymnasium Miesbach unterrichtet werden.
Der Lehrerbedarf ist weiterhin hoch. Dennoch konnte das Schulamt in diesem Jahr fast allen neuen Lehrkräften Verträge am gewünschten Einsatzort anbieten, was einer der Gründe für die Zufriedenheit unter den neuen Lehrkräften ist. Viele von ihnen beginnen mit inspirierenden Erwartungen in das Schuljahr und sind glücklich, Teil des Miesbacher Schulsystems zu werden.
Der Landkreis Miesbach führt zudem zusätzliche Sprachstände zur Sprachförderung von Vorschulkindern ein. Dies soll dazu beitragen, die Sprachkompetenz zu steigern und den Förderschwerpunkt bereits im Kindergartenalter zu setzen. Neben diesen geplanten Maßnahmen wird auch eine Leseförderung initiiert, die Probleme in der Lesekompetenz anspricht, die laut PISA-Studie aufgefallen sind.