New York – Ein bewegender Moment für Aryna Sabalenka. Nach ihrem triumphalen Sieg bei den US Open brachen die Emotionen der belarussischen Tennisspielerin ungehindert hervor. Umarmt von ihrem Freund Georgios Frangulis, ließ sie ihre Tränen fließen und berührte das Löwen-Tattoo auf der Glatze ihres Trainers Jason Stacy. Dieses Gefühl des Erfolgs und des persönlichen Wandels war sowohl durch den sportlichen Triumph als auch durch ihre bewegende Lebensgeschichte geprägt.
Nach einem spannenden Match, das sie mit 7:5, 7:5 gegen die Amerikanerin Jessica Pegula gewann, sprach die 26-Jährige über den tiefen Verlust ihres Vaters, der sie prägte und motivierte. „Es war immer mein Ziel, unseren Familiennamen im Tennis unsterblich zu machen“, erklärte sie nach der Partie. Die Freude über den Titel, den sie sich stets gewünscht hatte, war direkt mit der Erinnerung an ihn verbunden. „Jedes Mal, wenn ich meinen Namen auf dieser Trophäe sehe, bin ich so stolz auf mich und meine Familie, dass ich niemals aufgegeben habe“, fügte sie hinzu.
Ein Versprechen und der Weg zum Titel
Der Verlust ihres Vaters hatte Sabalenka mit 21 Jahren stark getroffen, und sie hatte ihm versprochen, bis zu ihrem 25. Lebensjahr zwei Grand Slams zu gewinnen. Es war ein großartiger Moment, als sie jetzt, nach der ersehnten Trophäe, stolz im Konfetti der US Open schwebte. Im Vergleich zu ihrem enttäuschenden Abschied vom letzten Jahr, als sie im Finale gegen Coco Gauff gescheitert war, strahlte sie vor Freude. Neben ihr im Publikum jubelten Freunde und Teammitglieder, die ihre Anstrengungen und den Kampf um den Titel hautnah miterlebten.
Wie ein wahrer Kämpfer präsentierte sich Sabalenka auch auf dem Platz. Mit kraftvollem Tennis dominierte sie die Ballwechsel und erzielte Punktgewinne durch präzise Schläge. Trotz einer kurzen Phase der Unsicherheit, als sie in der zweiten Runde plötzlich ins Wanken geriet, bewahrte sie den Fokus auf dem Spiel.
„Ich habe in diesem Jahr viele Herausforderungen gemeistert und bin stolz, hier zu stehen“, reflektierte sie über ihre Reise. Ihnen saßen die Erinnerungen an eine knappe Niederlage aus 2023 im Nacken, doch diesmal blieb sie gefasst und ließ sich nicht von ihrem Ziel abbringen.
Der Druck des Publikums und die Rückkehr zur Form
Sich in einem solch intensiven Umfeld zu behaupten, war eine entscheidende Leistung. Im Zuschauerrang waren zahlreiche Berühmtheiten wie Lewis Hamilton und Stephen Curry anwesend, die das Publikum anfeuerten. „Im zweiten Satz habe ich nur noch gebetet“, verriet Sabalenka und betonte die schiere Anspannung des Moments. Doch sie bewältigte diesen Druck mit Bravour.
Die vergangenen Monate waren für die Sportlerin eine emotionale Achterbahnfahrt. Nach dem Titel in Australien folgten persönliche Schicksalsschläge, wie der Tod ihres Ex-Freundes, der sie im März traf. „Tennis hat mir geholfen, mit diesen Verlusten umzugehen“, kommentierte sie kürzlich. Trotz ihrer Schmerzen und Herausforderungen fand sie zurück zu ihrer Form und realisierte alte Träume auf dem Tennisplatz. Ein großer Schritt, denn es war das erste Mal seit 2016, dass eine Spielerin sowohl die Australian Open als auch die US Open in einer Saison gewonnen hat.
„Jetzt wird gefeiert“, kündigte Sabalenka mit einem Lächeln an. „Wahrscheinlich trinken wir viel“, es war der entspannte Ausblick auf die Planung der Feierlichkeiten. Während sie den Sieg auskostete, scherzte sie mit ihrem Trainer über den Unterschied der gewonnenen Trophäen. „Ich werde morgen einen ordentlichen Kater haben, mehr als du“, sagte sie lächelnd zu ihrem Coach.