Leonie Kreil, eine 26-jährige Stürmerin des SC Sand, steht vor einer echten Herausforderung. Am kommenden Sonntag wird ihr Team in der zweiten Runde des DFB-Pokals der Frauen auf den Deutschen Meister FC Bayern München treffen. Während sie noch im Jahr 2013 als B-Juniorinnen-Meisterin im Trikot des FC Bayern spielte, steht sie nun in der Verantwortung, ihrem aktuellen Verein gegen den riesigen Favoriten beizustehen. Kreil, die ein Studium im Bereich Sportmanagement abgeschlossen hat, sprach in einem Interview über die anstehende Partie und ihre persönliche Verbindung zu ihrem Ex-Klub.
Die Vorfreude ist spürbar. Kreil beschreibt, wie das gesamte Team beim Bekanntwerden der Auslosung ins Vereinsheim aufgesprungen ist. „Die Euphorie und Vorfreude wachsen mit jedem Training“, sagt sie und verweist auf die große Herausforderung, die das Duell mit dem Topteam darstellt. Trotz der klaren Statistiken, die für die Münchnerinnen sprechen, ist die Lage für den SC Sand nicht aussichtslos. Kreil betont, dass sie alles geben werden, um dem Bayern-Team das Leben schwer zu machen.
Ein besonderer Gegner und die Erinnerungen
Dass der FC Bayern München als Gegner antreten wird, macht die Situation für Kreil noch spezieller. Sie hat während ihrer Jugendzeit selbst für den Bayern-Klub gespielt und erinnert sich an die „professionelle wie fokussierte“ Atmosphäre im Training. „Das ‚Mia-san-mia‘-Gen war damals schon spürbar“, lacht Kreil, während sie von den härteren Kämpfen ausgeht, die ihrer Mannschaft bevorstehen. In den vielen Begegnungen mit Bayern hat der SC Sand noch nie in Führung gehen können, eine Tatsache, die Kreil als Ansporn sieht.
Momentan hat ihr Klub einen gelungenen Saisonstart in der 2. Frauen-Bundesliga hingelegt, mit einem beeindruckenden 6:2-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Dieser Erfolg hat dem Team spürbar Selbstvertrauen gegeben. Für Kreil steht das Ziel klar vor Augen: „Wir wollen in die Bundesliga aufsteigen!“ Mit einer Sonderregelung in dieser Saison, die es drei Mannschaften ermöglicht, aufzusteigen, sieht sie ihre Chance auf den Aufstieg größer.
Kreil glaubt auch, dass die Aufstockung der Liga den Wettbewerb interessanter macht und die Leistungsdichte insgesamt gestiegen ist. Die Herausforderungen mögen also wachsen, aber auch die Möglichkeiten für ein Team wie den SC Sand, um sich auf höherer Ebene zu beweisen.
Die familiäre Atmosphäre im Verein, die Kreil als besonders wertvoll empfindet, bringt das Team zusammen. Die ehrenamtlichen Helfer vor Ort unterstützen bei der Organisation, wenn große Namen wie der FC Bayern im Dorf sind. „Wir sind ein eingeschworener Haufen“, sagt Kreil, und unterstreicht damit die mannschaftliche Geschlossenheit, die in solchen Begegnungen oft entscheidend sein kann.
In dieser DFB-Pokalrunde geht es nicht nur um den Sieg, auch wenn es eine „vielleicht unlösbare Aufgabe“ ist, wie Kreil anmerkt. Die Erfahrung, unter Druck zu spielen, und das Herzblut, das sie und ihr Team in die Begegnung stecken werden, könnten schließlich den entscheidenden Unterschied machen. „Wir haben nichts zu verlieren und können ganz befreit aufspielen“, so Kreils motivierende Einschätzung.