Ein kurzer Aufenthalt, doch die Auswirkungen sind spürbar. Am 8. September 2024 gab der Racing 92 bekannt, dass der südafrikanische Rugby-Star Siya Kolisi den Verein verlässt, und das zwei Jahre vor Vertragsende. Sein Abgang kam überraschend, obwohl er erst vor einem Jahr ins Team kam und in dieser kurzen Zeit viel Aufmerksamkeit auf sich zog.
Der 33-jährige Kolisi, der als Kapitän der Springboks in die französische Rugby-Liga wechselte, hatte sich schnell einen Namen gemacht. Er kam mit dem Titel des Weltmeisters nach Frankreich, nachdem er 2019 mit Südafrika den prestigeträchtigen Titel gewonnen hatte. Seine erste Begegnung mit dem Racing 92 fand gegen La Rochelle statt, nur einen Monat nach dem dramatischen Finale der Rugby-Weltmeisterschaft gegen die All Blacks. Mit seiner beeindruckenden Spielweise und seiner Fähigkeit, im Sturm zu kämpfen, war Kolisi eine wertvolle Ergänzung für das Team, das nach der ersten Saisonhälfte an der Spitze der Top 14 stand.
Statistiken und Lesenswerte Einblicke
Insgesamt bestritt Kolisi 18 Spiele für den Racing 92, davon ein enttäuschendes Ergebnis von 13 Niederlagen. Trotz seiner starken Leistungen war er für das Team nicht der Spieler, den die Fans und die Vereinsführung sich erhofft hatten. Ein schwaches Highlight seiner Zeit in Paris war ein einziger Versuch, den er im letzten Gruppenspiel der Champions Cup gegen Cardiff erzielte. Dies belegt, wie schwierig es für ihn war, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
Besonders prägnant bleibt Kolisis letztes Spiel gegen Bordeaux-Bègles, wo er nach 75 Minuten ausgewechselt wurde. Der 31-17-Niederlage, in der Kolisi nicht den gewohnten Einfluss auf das Spiel ausüben konnte, brachte das Team in eine schwierige Lage. Viele Fans und Experten waren enttäuscht von seiner Leistung, was zu der allgemeinen Meinung führte, dass sein Aufenthalt beim Racing 92 nicht den erhofften Erfolg brachte.
Obwohl der Verein eine einvernehmliche Lösung für die Vertragsauflösung präsentierte, berichtete man auch von Kolisis Schwierigkeiten, sich in Frankreich einzuleben. Verletzungen an seinem Daumen und dem Sprunggelenk setzten ihn zusätzlich zu, was seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigte. Letztendlich wurde der Wunsch des Spielers, den Verein zu verlassen, Realität. Beide Parteien möchten in Zukunft Erfolg haben, wie in einer offiziellen Mitteilung klar dargelegt.
Kolisis Zeit im Racing 92 kann als eine lehrreiche Lektion für alle betrachtet werden, die sich in neuen und herausfordernden Umgebungen zurechtfinden müssen. Manchmal erweist sich ein Wechsel als nicht das, was man sich erhofft hat – weder für den Spieler noch für den Verein. Trotzdem bleibt sein Beitrag zum Rugby-Sport und seine Vorbilderrolle für viele Fans und Nachwuchsspieler unbestritten.