Primoz Roglic hat es geschafft – er hat sich zum Rekordsieger der Vuelta a España gekrönt! Nach dem finalen Einzelzeitfahren in Madrid, das Teil der 79. Auflage des Rennens war, darf der Slowene vom deutschen Team Red Bull jetzt vier Siege in der prestigeträchtigen Spanien-Rundfahrt feiern. Roglic ging mit einem beeindruckenden Vorsprung von 2:36 Minuten auf den zweitplatzierten Australier Ben O’Connor und den dritten Platz, belegt von Enric Mas aus Spanien, ins Ziel.
Im abschließenden Zeitfahren konnte Roglic den zweiten Platz erkämpfen, hinter dem Tagessieger Stefan Küng aus der Schweiz. Bereits zwischen 2019 und 2021 hatte der Radprofi in unaufhörlicher Dominanz die Vuelta dreimal gewonnen. Ein bemerkenswerter Moment war der Auftritt des deutschen Nachwuchstalents Florian Lipowitz, das mit einem starken dritten Platz auf der sechsten Etappe seine erste komplette Grand Tour mit einem siebten Platz in der Gesamtwertung krönte.
Roglics Triumph nach Enttäuschungen
Für Roglic war die Rückkehr in das Rote Trikot des Gesamtführenden am Freitag ein wichtiger Moment und ein Zeichen seiner Stärke. Mit einer soliden Teamleistung konnte der Radstar am Alto de Moncalvillo triumphieren und setzte sich damit gegen O’Connor durch, der das Trikot bis dahin erfolgreich verteidigt hatte. Mit fast zwei Minuten Vorsprung startete Roglic ins finale Zeitfahren und zeigte, dass er sich von seinen früheren Erfahrungen, die ihm in ähnlichen Situationen schmerzhaft in Erinnerung geblieben sind, nicht aufhalten ließ.
Besonders prägend war 2020, als Roglic auf der vorletzten Etappe der Tour de France dem Landsmann Tadej Pogacar nach einem Zeitfahren unterlegen war und dabei das Gelbe Trikot verlor. Diese Erfahrung schien Roglic nicht aus der Ruhe zu bringen, sondern gab ihm die Motivation, erneut anzugreifen und seinen Platz an die Spitze zurückzugewinnen.
Ein gemischtes Ergebnis für Red Bull
Für Red Bull war der Vuelta-Sieg von Roglic eine erfreuliche Wendung nach einem eher durchwachsenen Sommer. In der Tour de France wurde das Team mit Rückschlägen konfrontiert. Roglic, einer der Favoriten auf den Gesamtsieg, musste verletzungsbedingt nach zwölf Etappen aufgeben und das Team blieb ohne eigenen Etappensieg. Die Herausforderungen setzten sich in der Vuelta fort, als der deutsche Profi Nico Denz aufgrund von Magenproblemen aus dem Zeitlimit fiel. Zudem mussten seine Teamkollegen Daniel Felipe Martinez aus Kolumbien und Patrick Gamper aus Österreich das Rennen aufgrund von Virus-Infektionen aufgeben. Das Team steht nun vor der Herausforderung herauszufinden, ob möglicherweise eine Lebensmittelvergiftung hinter der Krankheitswelle steckt.
Dennoch bleibt der Anspruch von Roglic und Red Bull ungebrochen. Mit dem Rekordsieg in der Vuelta ist Roglic nicht nur in der Geschichte des Radsports verankert, seine Leistungen lassen auch auf ein erfolgreiches Comeback nach einer Serie von Rückschlägen hoffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Team in der laufenden Saison weiter entwickeln wird und welche Herausforderungen sie noch meistern müssen.