In den malerischen Landschaften Bayerns, wo die Natur noch einige ihrer Geheimnisse für uns bereithält, kämpfen engagierte Menschen um das Überleben des kleinen Feldhamsters. Der Filmautor Markus Schmidbauer hat sich auf eine faszinierende Entdeckungsreise begeben, um die letzten Hamstervorkommen in der Region zu dokumentieren und dabei das unermüdliche Bestreben von Naturschützern zu zeigen, die sich dieser wichtigen Mission verschrieben haben. Ihre Inspiration ist der kleine Nager, dessen einzigartige Lebenseinstellungen und Bedürfnisse sie näher kennenlernen möchten.
Die Arbeit von Schmidbauer hat es ermöglicht, diese bemerkenswerten Tierschutzmaßnahmen sichtbar zu machen. Durch die filmische Begleitung der Feldhamster im Laufe eines Jahres könnten die Lebensbedingungen dieser Geschöpfe eingehend dokumentiert werden. Dieser Ansatz verleiht dem Thema eine sehr persönliche Note und ermöglicht es dem Publikum, die Herausforderungen, denen die Hamster gegenüberstehen, auf eine ehrliche und anschauliche Weise nachzuvollziehen.
Die Schwierigkeiten der Feldhamster
Die Lebensräume der kleinen Nager sind aufgrund vielfältiger menschlicher Aktivitäten stark bedroht. Intensive Landwirtschaft, Siedlungsgrowth und Straßenbau haben dazu geführt, dass viele ihrer natürlichen Lebensräume entweder erheblich geschädigt oder gänzlich ausgelöscht wurden. Dies ist besonders besorgniserregend, da der Feldhamster ein durch die EU geschütztes Tier ist. Trotz des rechtlichen Schutzes scheinen die Bemühungen nicht auszureichen, um ein Aussterben zu verhindern. Vor diesem Hintergrund hat der Bund Naturschutz bereits im März 2020 offiziell Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt, um mehr Unterstützung und Schutz für die Tiere zu fordern.
Die Problematik der Feldhamster hat sogar zu einer gerichtlichen Verurteilung Frankreichs durch den Europäischen Gerichtshof geführt, da das Land nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen hat, um den Feldhamster zu schützen. Auch in Bayern gibt es erste Fortschritte, die teilweise auf die Beschwerde des BN zurückzuführen sind. In Unterfranken beispielsweise hat die Höhere Naturschutzbehörde die Position eines „Feldhamsterbeauftragten“ eingerichtet – ein klares Zeichen für den Ernst der Lage.
Innovative Rettungsmaßnahmen
Ein bedeutender Schritt in Richtung Schutz und Erhaltung der Feldhamsterpopulation ist das neue Programm „Hamsterinseln“. Diese Initiative ermöglicht es Landwirten, Felder für vier Jahre hinweg nachhaltig zu bewirtschaften, um die Lebensbedingungen für die Hamster zu verbessern. In einem bemerkenswerten ersten Jahr konnten so bereits 74 solcher Hamsterinseln in Unterfranken eingerichtet werden, was einer Fläche von etwa 260 Fußballfeldern entspricht. Diese neuen Lebensräume könnten der entscheidende Faktor im Kampf gegen die Ausrottung der Art sein.
Ein zusätzlicher Lichtblick ist die Entdeckung, dass mehrjährige Blühfelder, die als alternative Flächen für Biogasanlagen angelegt wurden, eine unerwartete Heimat für die Feldhamster bieten. Diese Flächen haben sich als idealer Lebensraum erwiesen, und die Hamster haben dort begonnen, sich fortzupflanzen. Leider sind solche Flächen noch Mangelware, doch sie könnten die Zukunft für die kleinen Nager entscheidend beeinflussen.
Es bleibt abzuwarten, ob diese vielversprechenden Maßnahmen ausreichen werden, um den Feldhamster in Bayern vor dem drohenden Aussterben zu bewahren. Mit einem Gefühl von vorsichtigem Optimismus blicken die Naturschützer und engagierten Bürger auf die kommenden Jahre und hoffen auf einen positiven Ausgang in ihrem unermüdlichen Einsatz. Die Zeit wird zeigen, ob ihr Engagement und die innovativen Ansätze zur Rettung dieser speziellen Tierart Wirkung zeigen werden und ob der Feldhamster weiterhin ein Teil der bayerischen Fauna bleiben kann.
Mitwirkende: Autor: Markus Schmidbauer
Bildquelle: ARD-Mediathek