Lübeck

„Zukunft des Travemünder Hafenbahnhofs: Bürgerinteresse wächst“

Am Sonntag, den 08.09.2024, informierte die Eigentümerin Rebecca Santos Costa zahlreiche interessierte Bürger in Lübeck-Travemünde über die Zukunft des Hafenbahnhofs, dessen Verkauf für 2,85 Millionen Euro ansteht, während Architekt Thomas Schröder-Berkentien die Sanierung und mögliche Nutzung des 1918 erbauten Gebäudes vorstellte.

Der historische Hafenbahnhof in Travemünde hat kürzlich großes Interesse auf sich gezogen, als Eigentümerin Rebecca Santos Costa am Sonntag, den 08.09.2024, den Tag des offenen Denkmals veranstaltete. In dieser Zeit war die Nachfrage nach Auskünften so überwältigend, dass es der Eigentümerin anscheinend an der Stimme mangelte. Bürger aus Travemünde und den umliegenden Gebieten zeigten reges Interesse an der Zukunft dieses eindrucksvollen Gebäudes, das im Jahr 1918 fertiggestellt wurde.

Über die Hintergründe und die geplante Sanierung des Bahnhofs informierte Architekt Thomas Schröder-Berkentien, der am Nachmittag als sachkundiger Führer zur Verfügung stand. Der Verkaufswert des Gebäudes beträgt 2,85 Millionen Euro, was in der Öffentlichkeit für viel Gesprächsstoff sorgt. Ein Makler war ebenfalls vor Ort, um potenziellen Käufern Informationen zu liefern.

Der historische Hintergrund des Hafenbahnhofs

Schröder-Berkentien brachte den Besuchern die Geschichte des Hafenbahnhofs näher und erklärte, dass dieser ursprünglich den Namen „Stadtbahnhof“ tragen sollte. Der Bahnsteig wurde unter dem Gesichtspunkt entworfen, dass der Kaiser ihn nutzen würde, wenn er zum Segeln nach Travemünde kam. Auf die Frage nach ästhetischen Vergleichen bemerkte der Architekt: „Der Lübecker Hauptbahnhof kann gegen diesen Bahnhof nicht mithalten“ und verlebendigte die Führung mit interessanten Details über das Gebäude.

Besonders hervorzuheben sind die großen Fenster, die mit dem Lübecker und dem Travemünder Wappen geschmückt sind. In der Mitte ist ein bemerkenswertes Bild von Ritter Hagen zu sehen, das offenbar seinen Einzug bei den Nibelungen in Wien darstellt. Die genaue Bedeutung dieses Bildes bleibt unklar, was von Schröder-Berkentien bemerkt wurde. Die historischen Fenster bedürfen noch einer Renovierung, aber die umfangreiche Sanierung des Bahnhofs ist größtenteils abgeschlossen.

Zukunftsperspektiven und öffentliche Nutzung

Ein politisches Interesse war ebenfalls sichtbar, auch wenn nur Michael Matthies von der Wählerinitiative „Die Unabhängigen“ anwesend war, um die Diskussionen zu bereichern. Matthies sprach die akuten Platzprobleme der Stadtschule und die Notwendigkeit an, Räumlichkeiten effektiv zu nutzen. Er erachtete es als sinnvoll, diese Funktionen im Hafenbahnhof zu bündeln. „Es wäre leicht, solche Funktionen hier zu integrieren“, meinte Schröder-Berkentien.

Matthies wollte zudem über die voraussichtlichen Kosten für den weiteren Ausbau des Bahnhofs in Erfahrung bringen. „Diese Frage kann erst seriös beantwortet werden, wenn alle Funktionen bekannt sind“, bemerkte ein Anwesender. Ein Betrag von zwei Millionen Euro werde für jegliche Art von Gastronomiekonzepten bereits als zu hoch eingestuft, erklärte die Eigentümerin Santos Costa. Letztendlich äußerte sie sich optimistisch zu der Idee, dass die Stadt eine Nutzung des Gebäudes in Betracht ziehen könnte. „Das wäre toll, liegt aber nicht in meiner Hand“, so ihre Worte.

Insgesamt zeigt die Veranstaltung am Hafenbahnhof das lebendige Interesse der Öffentlichkeit an dieser historischen Stätte. Die zukünftige Nutzung bleibt jedoch ungewiss, und die Strömungen in der Politik sowie die Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden entscheidend sein, um die nächsten Schritte zu bestimmen.

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