Oranienbaum/MZ/dpa. – Ein Großbrand in der Oranienbaumer Heide hat in den letzten Tagen die Feuerwehr und Hilfskräfte gefordert, doch die Lage zeigt langsam Fortschritte. Am dritten Tag nach Ausbruch des Feuers, das am Freitagmittag um 13:01 Uhr begann, gab es seit 15:45 Uhr eine positive Einschätzung der Kreisverwaltung, dass sich die Situation entspannt. Das Feuer, das zu Beginn in der Nähe der Bundesstraße 107 und hinter dem Wohngebiet Heidefeld aufflammte, hat insgesamt etwa 51 Hektar Heideland betroffen. Die Einsatzkräfte berichteten von einer schwierigen Situation, besonders in einem munitionsbelasteten Gebiet, wo das Betreten für die Feuerwehrteams gefährlich war.
Vor Ort waren am Wochenende zeitweise bis zu 300 Einsatzkräfte, die durch Feuerwehren aus den Nachbarkreisen sowie aus anderen Bundesländern unterstützt wurden. Auch die Unterstützung durch Luftkräfte war entscheidend, als am Freitag ein Hubschrauber der Landespolizei sowie zwei von der Bundespolizei eingesetzt wurden, um Wasser abzuwerfen. Insgesamt wurden allein am Samstag etwa 115.200 Liter Wasser zur Bekämpfung des Feuers bereitgestellt.
Herausforderungen bei der Brandbekämpfung
Die langanhaltende Trockenheit und der Wind führten dazu, dass Glutnester immer wieder aufflammten, was die Löscharbeiten erschwerte. Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) betonte die herausfordernde Lage, da das Feuer sowohl von Ortschaften ferngehalten werden musste als auch daran gehindert werden sollte, in ein dicht bewaldetes Gebiet mit möglicherweise explosiven Geräten überzuspringen. Sie lobte den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute und deren schnelles Handeln, das Schlimmeres verhindern konnte.
Ein Zwischenfall am Sonntagmorgen, bei dem verdächtige Metallgegenstände gefunden wurden, sorgte für eine kurzfristige Unterbrechung des Einsatzes. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es sich um einen Topfdeckel und eine unidentifizierbare Metallscheibe handelte, sodass keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen erforderlich waren und auch keine Evakuierungen nötig wurden.
Die Situation war jedoch nicht riskolos. Mehrere Einsatzkräfte erlitten Verletzungen; ein Feuerwehrmann musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Hitzekollapse waren ein Problem, das viele Feuerwehrleute während des Einsatzes plagte. Trotzdem zeigte die Feuerwehr Entschlossenheit und Teamgeist, indem sie trotz der widrigen Umstände zusammenarbeitete.
Ein Stopp der Feierlichkeiten
Am Freitagabend wurden geplante Feierlichkeiten der Oranienbaumer Feuerwehr zu ihrem Jubiläum von 150 Jahren aus besagtem Grund abgesagt. Anstelle von festlichen Aktivitäten stand die Brandbekämpfung im Vordergrund. Das Ereignis hat die Gemeinde auf die Probe gestellt, wobei die Leistungsbereitschaft der Hilfskräfte an dieser Stelle unverkennbar war.
Bürgermeister Maik Strömer hat sich während des Vorfalls entschlossen, eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Brandstiftung zu stellen. Dies deutet darauf hin, dass das Feuer möglicherweise absichtlich entfacht wurde. Die Ermittlungen dazu stehen in den Sternen.
Das Feuer in der Oranienbaumer Heide bleibt ein ernster Vorfall in der Region, der die notwendigen Ressourcen und eine rasche Reaktion der Einsatzkräfte erfordert hat. Mit fortwährenden Bemühungen, die Situation zu kontrollieren, wird die Gemeinde weiterhin auf die Unwägbarkeiten der Natur und eventuelle menschliche Einflüsse reagieren müssen.