Bensheim-Auerbach – In einem beunruhigenden Vorfall am vergangenen Freitag, dem 6. September, wurde eine ältere Dame Opfer skrupelloser Betrüger. Ein unbekannter Täter hatte sich am Telefon als Polizist ausgegeben und meldete einen tragischen Verkehrsunfall, in den der Sohn der Seniorin verwickelt gewesen sein soll. Diese dreiste Masche hat dazu geführt, dass die Seniorin mehrere tausend Euro in bar verlor.
Um den Anschein zu erwecken, dass es dringend nötig sei zu handeln, gab der Anrufer vor, dass der Sohn der Dame in große Schwierigkeiten stecke und eine Kaution erforderlich sei, um eine mögliche Gefängnisstrafe abzuwenden. Der Zeitdruck, den die Betrüger aufbauten, führte dazu, dass die Seniorin in Panik geriet und ihren gesunden Menschenverstand ausblenden ließ.
Der verzweifelte Anruf
Gegen 12:30 Uhr meldete sich der Betrüger telefonisch bei der älteren Auerbacherin. Er schilderte den tödlichen Unfall und die damit verbundenen Konsequenzen für ihren Sohn. Im weiteren Verlauf des Gesprächs klingelte das Telefon erneut. Eine zweite Unbekannte gab sich als Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft aus und bot an, die geforderte Kaution abzuholen. Die Seniorin, von Angst und Sorge getrieben, übergab der Betrügerin schlussendlich 12.000 Euro in bar.
Der Schwindel flog erst auf, als die Dame nach dem Anruf und der Geldübergabe zur Polizeidienststelle ging, um sich nach ihrem Sohn zu erkundigen. Dort erfuhr sie, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen war.
Alarmierende Tricks der Betrüger
Solche Schockanrufe sind eine gängige Betrugstaktik, bei der die Täter emotionalen Druck ausüben, um ihre Opfer zu schnelleren Entscheidungen zu drängen. Oft merken die Betroffenen erst zu spät, dass sie ausgenutzt wurden. Die Polizei warnt eindringlich vor solchen Anrufen und rät, bei Unsicherheiten den Notruf 110 zu wählen, anstatt auf mögliche Rückrufe der angeblichen Beamten zu reagieren.
Es gibt einfache Schritte, die Menschen beachten sollten, um sich zu schützen:
- Legt auf, wenn der Anrufer verdächtig erscheint oder Druck ausübt.
- Kontaktiert Angehörige unter den Ihnen bekannten Nummern.
- Diskutiert niemals persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon.
- Übergebt niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
- Bezieht eine Vertrauensperson in das Gespräch ein oder verständigt die Polizei über Notruf 110.
Die ausführliche Beschreibung der Täterin ist ebenfalls ein wichtiger Hinweis für eventuell kommende Ermittlungen: Sie wurde auf 20 bis 30 Jahre geschätzt und hatte markante rote Fingernägel. Die Polizei von Bensheim-Auerbach bittet die Öffentlichkeit um Hinweise, die zur Aufklärung dieses Betrugsfalles führen können.