Die Paralympics in Paris haben nicht nur sportliche Höchstleistungen hervorgebracht, sondern auch den Wunsch vieler deutscher Athleten und Funktionäre geweckt, die Wettbewerbe in der Heimat zu erleben. Der Gedanke an Spiele in Deutschland wird laut und deutlich geäußert. Juliane Wolf, die im Tischtennis eine beeindruckende Bilanz mit Silber und Bronze vorzuweisen hat, bringt es auf den Punkt: „Vielleicht bin ich als Sportlerin nicht mehr dabei, aber wie cool wäre es, als Zuschauerin dabei zu sein. Ich kann nur allen sagen: Bitte, bitte unterstützt das.“ Diese Worte spiegeln den Traum vieler Sportler wider, ihre Leistungen vor heimischem Publikum präsentieren zu können.
Ein weiterer Befürworter dieser Idee ist der zweimalige Silbermedaillengewinner Thomas Schmidberger. Er unterstreicht die Bedeutung solcher Veranstaltungen im eigenen Land: „Ich bin ein Riesen-Fan von dieser Idee. Was muss das für ein Gefühl sein, wenn man vor seinen eigenen Leuten spielt? Ich wünsche das jedem Sportler, dass er das mal in seiner Karriere erleben darf.“ Diese Aussagen verdeutlichen, wie stark der Wunsch nach dieser Möglichkeit ausgeprägt ist und wie wichtig das Gefühl von Heimat und Unterstützung für die Athleten ist.
Die Rolle des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS)
Der Delegationschef Karl Quade, währenddessen, zeigt sich in seiner Rolle kritisch und rät dazu, die gescheiterten Bewerbungen für die Austragungen 2012 in Leipzig und 2024 in Hamburg zu analysieren. „Es sind da einige Fehler gemacht worden“, so Quade. Er fordert eine umfassende Aufarbeitung der bisherigen Versuch, die Spiele nach Deutschland zu holen. Diese Evaluierung ist notwendig, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und zukünftige Bewerbungen erfolgreicher zu gestalten.
Quade betont, dass eine einheitliche Unterstützung entscheidend sei: „Wenn man sich für so ein Event wie die Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben will, dann muss man komplett zusammenstehen.“ Es ist klar, dass die Maßnahmen und Strategien, die zur Bewerbung führen, gründlich überdacht werden müssen, um eine bessere Chance auf Erfolg zu haben.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) unterstreicht ebenfalls die Bedeutung einer solchen Ausrichtung. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher erklärt: „Ich habe dem Ministerpräsidenten eines Landes gesagt: Schauen Sie doch mal die ersten zehn Nationen an. Das sind fast alles Nationen, in denen Olympische und Paralympische Spiele stattgefunden haben.“ Beucher hebt hervor, dass Olympia nicht nur der Höhepunkt der Sportentwicklung eines Landes sei, sondern auch erhebliches Potenzial an Bewusstsein, Lebensqualität und finanzieller Förderung freisetze. Daher plädiert er für eine Bewerbung um die Ausrichtung der Spiele.
Die Unterstützung der Bundesregierung in dieser Angelegenheit ist ebenfalls von Bedeutung. Innenministerin Nancy Faeser hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, die darauf abzielt, dass die Spiele 2040 in Deutschland stattfinden sollen. Dieser politische Rückhalt könnte eine entscheidende Rolle bei der Realisierung des Traums der Sportler spielen.
Die Ereignisse in Paris haben eine Welle der Hoffnung und des Engagements unter den deutschen Paralympioniken entfacht. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Bemühungen um eine Bewerbung um die Spiele vorankommen werden, doch der Wille und die Unterstützung aus verschiedenen Ebenen der Gesellschaft sind unübersehbar. Die Athleten stehen zusammen und träumen von einem unvergesslichen Erlebnis – ihren Sport vor heimischem Publikum präsentieren zu dürfen.