In der Berliner Szene tut sich mal wieder etwas – diesmal ganz unten auf der S-Bahn-Ebene von Prenzlauer Berg. In der Nacht zu Sonntag kam es in der beruhigten S-Bahn-Abstellanlage an der Greifswalder Straße zu einem Vorfall, der bei den Anwesenden für großes Aufsehen sorgte. Hier waren einige Jugendliche dabei, eine S-Bahn mit Graffiti zu verzieren, als die Bundespolizei einschritt und zwei von ihnen vorläufig festnehmen konnte.
Es war gegen 2:45 Uhr, als Zivilkräfte der Bundespolizei auf das ungewöhnliche Treiben aufmerksam wurden. Sie konnten vier junge Menschen beobachten, die scheinbar ungestört ein etwa 15 Quadratmeter großes Stück der S-Bahn-Anlage mit bunten Farben verschönern wollten. Farbige Sprühmalerei ist leidenschaftliches Terrain für viele Jugendliche, doch hier wurde die Grenze zur Sachbeschädigung offenbar deutlich überschritten.
Details zur Festnahme
Die Bundespolizei stellte zwei 17-jährige Deutsche, die in dem Moment mit den Spraydosen in der Hand erwischt wurden, zur Rede. Während die Beamten eingriffen, nutzten zwei weitere Personen die Gelegenheit und flüchteten in das angrenzende Stadtgebiet. Das schnelle Handeln der Polizei verhinderte somit eine vollständige Flucht der Gruppe.
Um den Vorfall gründlich aufzubereiten, sicherten die Beamten mehrere Beweismittel am Tatort. Neben den offensichtlichen Farbspraydosen wurden auch Handys und Speicherkarten beschlagnahmt, die möglicherweise weitere Aufschlüsse über die Aktivitäten der Jugendlichen geben könnten. Die Ermittlungsverfahren gegen die Festgenommenen betreffen den Verdacht der Sachbeschädigung, der in solchen Fällen häufig erhoben wird, weil Graffiti oft als Vandalismus angesehen wird.
Nach intensiven polizeilichen Maßnahmen wurden die Jugendlichen, die noch minderjährig sind, in Obhut ihrer Erziehungsberechtigten übergeben. Dies geschah in Anbetracht ihres Alters, denn die Polizei sieht in solchen Fällen von einer strafrechtlichen Verfolgung ab, es sei denn, die Tat hat schwerwiegende Konsequenzen.
Dass Graffiti ein kontroverses Thema ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Während einige die Sprühkunst als kreative Ausdrucksform ansehen, gibt es viele Stimmen in der Gesellschaft, die darauf pochen, dass dies einfach nur Zerstörung von Eigentum ist. Hier in Berlin, wo Straßenkunst einen hohen Stellenwert hat, sind die Meinungen gespalten. Die Debatte darüber, was Kunst und was Vandalismus ist, scheint unendlich zu sein und wird durch Vorfälle wie diesen nur weiter angeheizt.
Die Globale Kunstszene ist oft von solchen Auseinandersetzungen geprägt, ebenso wie die Diskussion um öffentliche Räume und deren Nutzung. Die frühmorgendliche Festnahme der beiden Jugendlichen zeigt, dass die Behörden auch in kreativen Schaffensmomenten hinsehen und rechtliche Schritte einleiten. Dieser Vorfall wirft Fragen nach Regeln für öffentlichen Raum, Jugendkultur und der Rolle der Justiz im Umgang mit Kunst auf, insbesondere in einer Metropole wie Berlin, die für ihre vielfältige und lebendige Straßenkunstszene bekannt ist.