Schackendorf. Am 5. September erlebte die 33-jährige Afghanin Parisa einen wahren Albtraum, der alles andere als gewöhnlich ist! Gestern sollte sie eigentlich nur zur Beratung in die Ausländerbehörde Segeberg kommen. Stattdessen wurde sie zur Zielscheibe einer abrupten Abschiebung! Augenzeugen berichten von einem chaotischen Handgemenge – als Ordnungskräfte sie nach Hause zu ihrer Mutter zurückbringen wollten. Ein Notdienst musste alarmiert werden. Doch damit nicht genug! Kurz darauf wurde Parisa nach Frankfurt am Main transportiert – und das alles unter dem schockierenden Vorwand, sie solle aufgehalten werden!
Martin Link, Sprecher des Flüchtlingsrats Schleswig-Holstein, ist empört: „Diese Maßnahmen sind rechtlich mehr als fragwürdig!“, betont er, und fügt hinzu, dass Segeberg für solche Praktiken schon lange berüchtigt ist. Wie kann es sein, dass hier Menschen wie Parisa in wackelige Situationen gerät, während sie in Deutschland ein neues Leben beginnen wollten?
Kritik an der Abschiebepraxis der Ausländerbehörde
Was steckt hinter diesem Drama? Parisa sollte nach Griechenland rückgeführt werden, wo sie 2016 zusammen mit ihrem Bruder und anderen Verwandten in die EU floh. Doch die griechischen Behörden hatten bereits 2018 ihren Antrag auf Rücknahme abgelehnt! Stattdessen hätte Parisa mindestens sechs Monate in Deutschland bleiben dürfen. Aber die Hoffnung darauf wurde ihr brutal genommen – nach sechs Jahren Duldung, als die Ausländerbehörde Segeberg am Donnerstag plötzlich ihre Abschiebung einleitete!
Das jüngste Chaos hat seinen Ursprung in einem Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs, das besagt, dass Flüchtlinge, die bereits in Griechenland einen Asylantrag erhalten haben, nicht automatisch Anrecht auf Asyl in Deutschland haben. Ein Szenario, das bundesweit für zehntausende Menschen katastrophale Folgen haben kann!
Das Versagen der Behörden – Abschiebeflug nach Griechenland gescheitert
Im Chaos der Abschiebepraxis sollte Parisa mit Aegean Airlines von Frankfurt/Main nach Athen fliegen. Doch kaum an Bord, weigerte sie sich, einzusteigen – Passiver Widerstand, wie die Bundespolizei nennt! Der Kapitän weigerte sich daraufhin, sie mitzunehmen. Und was geschah mit der 33-Jährigen? Ihr Bruder Hamid ist fassungslos: „Meine Schwester wurde ohne Geld und Unterstützung einfach in Frankfurt zurückgelassen!“
Inzwischen findet eine Überprüfung des versuchten Rückführungsprozesses via Kieler Sozialministerium unter Leitung von Aminata Touré statt. Doch die Antwort bleibt aus! „Das Versagen der Bundespolizei ist offensichtlich“, sagt Link. Wenn die Abschiebung scheitert, sollte doch wenigstens sichergestellt werden, dass die Person sicher in ihre Kommune zurückkehren kann!
Und als ob das nicht schon genug wäre, erhielt Parisa einen neuen Brief vom Kreis Segeberg, in dem sie aufgefordert wird, sich am 11. September persönlich vorzustellen! Ein fast schon absurd anmutender Termin, während sie sich derzeit in stationärer Behandlung im Krankenhaus befindet. Ihre Unterstützer, einschließlich der Segeberger Tafel, bei der sie sich seit Jahren engagiert, sind Wütend: „Warum ausgerechnet Parisa? Sie braucht unsere Hilfe, nicht Abschiebung!“