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Kiel-Lauf unter großer Hitze: Warum es keinen Abbruch gab!

Extreme Hitze beim Kiel-Lauf führt zu gesundheitlichen Krisen unter Teilnehmern und wirft Fragen zur Sicherheit auf, nachdem ein Läufer starb und viele mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus mussten – Warum wurde die Veranstaltung nicht abgebrochen?

Stand: 09.09.2024 21:15 Uhr

Der Kiel-Lauf verwandelte sich am Sonntag in ein Gesundheitsrisiko: Bei brütender Hitze erlitten zahlreiche Läuferinnen und Läufer Kreislaufprobleme und kollabierten. Währenddessen diskutierten Veranstalter und Feuerwehr, warum die Veranstaltung nicht abgebrochen wurde – und appellieren an das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer.

Ein Schatten über dem sportlichen Event: Nur einen Tag nach dem tödlichen Vorfall beim Kiel-Lauf, bei dem ein 37-Jähriger starb, wird vehement über eine mögliche Absage aufgrund der extremen Temperaturen diskutiert. Organisator Rainer Ziplinsky erklärte, dass angesichts der hitzebedingten Kreislaufprobleme vieler Sportler eine Unterbrechung tatsächlich erwogen wurde. Doch mit dem Ziel, die Veranstaltung zu Ende zu bringen, wurde schnell abgewogen und entschieden, dass dies der falsche Schritt gewesen wäre.

Warum blieb der Lauf trotz Gefahr? Eine heikle Abwägung!

Laut Feuerwehrmann Markus Brandau wäre ein Abbruch in der letzten Phase der Veranstaltung nicht nur ineffektiv gewesen, sondern könnte auch Panik ausgelöst haben – ein Risiko, das niemand eingehen wollte. „Ein Rückzug könnte zu chaotischen Szenen geführt haben“ – so Brandau. Diese Erklärung lässt viele aufhorchen: Sich nicht an die Regeln zu halten, könnte fatale Folgen haben!

Ein Risikomanagement, das über Monate geplant wurde, erwies sich als nicht flexibel genug für die plötzlich eingetretene Hitzewelle. Ziplinsky erläuterte weiter: „Wir hatten die Verpflegungsstationen im Vorfeld angepasst, die Anzahl der Getränke aber nicht erhöht. Rückblickend glauben viele, dass hätte man auch tun sollen.“ Die Zahl der Einsatzkräfte wurde mithilfe des Sanitätsdienstes relativ kurzfristig angepasst, als offensichtlich wurde, dass das Risiko den Rahmen sprengte.

Verantwortung bei jedem Einzelnen – Ein Aufruf zur Achtsamkeit!

Der Veranstalter machte jedoch deutlich, dass die Verantwortung nicht nur auf den Schultern der Organisatoren lasten kann. Jeder Teilnehmer müsse sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst sein. Ziplinsky, selbst ein begeisterter Sportler, place einen eindringlichen Aufruf: „Man muss wissen, ob man fit genug ist, um anzutreten!“ Und die Einteilung in Blöcke, die auf freiwilliger Basis erfolgt, fordert noch mehr Eigenverantwortung von den Sportlern.

Sportmediziner Jan Eßer von der Ostsee Sportklinik unterstrich die Gefahren, die durch extreme Hitze entstehen können. „Der Körper versucht durch die Weitung der Blutgefäße die Temperatur zu regulieren, was zu einem erheblichen Abfall des Blutdrucks führen kann und das Risiko eines Kollapses erhöht.“ Eßer appelliert eindringlich an die Sportgemeinschaft, auf Hitzewarnungen zu reagieren und sein Verhalten entsprechend anzupassen – der eigene Körper muss an erster Stelle stehen!

Das Fazit ist klar: Der Kiel-Lauf hat nicht nur sportliche Grenzen, sondern auch gesundheitliche Risiken aufgezeigt. Die Extremhitze fordert uns alle heraus – sei es bei der Planung von Veranstaltungen oder der Teilnahme selbst. Es bleibt abzuwarten, welche Lehren aus diesem tragischen Tag gezogen werden.

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