Die Erntezeit ist da! Für die Landwirte, die auf die Knolle mit dem gewissen Etwas setzen, beginnt jetzt die spannende Phase: Die Fabriken haben den Kampagnenbetrieb aufgenommen und die Stärkekartoffelernte kann beginnen. Doch die Stimmung ist gespalten – die Natur hatte andere Pläne!
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„Das Wetter hat uns im Griff gehalten – und das nicht unbedingt positiv!“, so Hans-Wilhelm Giere, mächtiger Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Stärkekartoffelerzeuger e.V. (BVS). Auf der Jahrestagung des Erzeugerverbandes, die Ende August in Lüchow stattfand, merkte er an, dass 2024 ein weiteres Jahr voller Herausforderungen für die Kartoffelbauern ist. Sie blicken nun voller Hoffnungen auf die Ernte, die unter idealen Rodebedingungen und mit attraktiven Preisen für ihre Stärkekartoffeln verlaufen sollte. Doch die Realität sieht anders aus!
Schwierige Wetterverhältnisse und erdrückende Kosten
Der Trend ist alarmierend: Knapp versorgte Märkte für Kartoffelstärke sind absehbar! Trotz der Krise scheinen Preisdruck und Mengeneinbußen in weiter Ferne zu sein. Giere warnt, dass der Anbau von Stärkekartoffeln in der EU stagniert. Mit gerade mal 53.100 Hektar in Deutschland und 194.600 Hektar in der gesamten EU ist der Anbau auf einem historischen Tiefpunkt angekommen. So wenig gab es zuletzt vor sieben oder acht Jahren! Das lässt die Landwirte vor Sorge erzittern!
Dazu kommt, dass die Erträge in diesem Jahr alles andere als überdurchschnittlich ausfallen. „Die Vegetationsbedingungen waren suboptimal!“, erklärt Ramona Wieduwilt, die Geschäftsführerinnen des Verbandes. Starkniederschläge haben mehr Chaos als Ertrag generiert. Überflutungen und erhöhtes Krankheitsrisiko setzen den Bauern zu, und das bedeutet zusätzlichen Druck auf den Pflanzenschutz – ein Thema, das größer nicht sein könnte!
- Erhöhte Anbaukosten: Die ohnehin bereits hohen Kosten steigen weiter!
- Hohe Qualitätsstandards: Die Abnehmer von Kartoffelprodukten müssen sich auf kaum sinkende Preise einstellen.
- Fachkräftemangel: Der Bedarf an robusten, widerstandsfähigen Sorten wird immer dringlicher!
„Die Preisgestaltung bleibt straff!“ sagt Giere. Die Abnehmer – von Kartoffelstärke bis Spezialprodukten – müssen sich der neuen Marktsituation anpassen. Da ist kein Raum für Kompromisse mehr!
Neuer Wind im BVS-Vorstand
Die Jahreshauptversammlung brachte auch Veränderungen an der Verbandsspitze: Hans-Wilhelm Giere wurde einstimmig im Amt bestätigt. An seiner Seite hat er als Stellvertreter Franz Schoderer und Dirk Oevermann, der nun die Geschicke des Verbandes leiten wird. Der Abschied von Hermann Vortherms, einem Urgestein des BVS, kam emotionsgeladen: Über zwei Jahrzehnte lang setzte er sich für die Belange der Landwirte ein und hinterlässt große Fußstapfen!
Die Herausforderungen sind groß, die Hoffnung bleibt! Mit einem klaren Blick auf die Zukunft wird der BVS alles daran setzen, die Kartoffelbauern wirtschaftlich zu unterstützen. Die Erntezeit hat begonnen, und die Spannung steigt! Werden die Landwirte die Bestpreise erzielen, die sie brauchen? Es bleibt abzuwarten!