Stuttgart (dpa) – Ein Wort, das die Jugendwelt erobert hat! «Talahon» hat nicht nur die Musikcharts erklommen, sondern auch die Modefront erobert und sorgt für heftige politische Debatten. Der Begriff, abgeleitet vom arabischen «Tahal lahon» – was so viel bedeutet wie «Komm her» – steht im Finale für das mit Spannung erwartete «Jugendwort des Jahres». Mit ihm konkurrieren auch die Begriffe «Aura» und «Schere», wie der Langenscheidt Verlag nun bekanntgab.
Doch was sind diese Talahons eigentlich? Die Brüder mit Stil sind dafür bekannt, mit gefälschten Luxusmarken, Bauchtaschen, Trainingshosen und funkensprühenden Goldketten durch die Innenstadt zu flaumen – für viele ist das Zeichen von Coolness! Dabei schwingt das Klischee mit, dass diese jungen Männer oft Migrationshintergrund haben. Auf Social Media sorgt der Begriff für Wirbel – oft mündet dies in rassistische Diskussionen über die Migration und die Jugendkultur von heute. Die Diskussion ist laut und voller Spannungen!
Ein Voting mitten im Netz!
Wie wird das Siegerwort ermittelt? Es ist einfach: Nach einer Vorauswahl aus ursprünglich zehn Kandidaten kann online auf der Website «jugendwort.de» abgestimmt werden! Die Entscheidung fällt am 19. Oktober während der Frankfurter Buchmesse, wo das Siegerwort live bekanntgegeben wird. Wichtig: Die Stimmen zählen nur von Jugendlichen! Nur die Meinungen der Altersgruppe zwischen 11 und 20 Jahren haben das Sagen! Die Begriffe, die das Voting gewinnen wollen, müssen im Alltagsvokabular der Jugend fest verankert sein.
Eine Tradition voller Überraschungen!
Die spannende Reise des «Jugendwortes des Jahres» begann bereits im Jahr 2008 mit dem Überraschungssieger «Gammelfleischparty», was damals die Ü-30-Party beschrieb. Letztes Jahr wurde «goofy» zum Gewinner ernannt, ein Begriff für tollpatschige oder alberne Verhaltensweisen. Doch nicht jeder ist zufrieden mit der Wahl der Worte – Kritiker kommen zu Wort, wenn die gewählten Begriffe angeblich kaum in der Jugendsprache verankert sind. Auch die «Tagesschau»-Sprecherin Susanne Daubner hat in den sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt, indem sie über die Anwärter diskutierte! Die Debatte um die Jugendwörter bleibt lebhaft und brisant!