Die Biodiversität in Deutschland steht auf der Kippe. Laut dem jüngsten „Faktencheck Artenvielfalt“—einem Projekt von 150 Forschern—sind fast ein Drittel der untersuchten Arten gefährdet. Gründe dafür sind die übermäßige Nutzung von Pestiziden in der Landwirtschaft, die Versiegelung von Flächen für neue Siedlungen und die immer drängendere Klimakrise. Die Natur ist überlastet und leidet besonders unter extremen Wetterbedingungen, die beispielsweise in diesem Jahr zu verheerenden Überschwemmungen in mehreren Regionen der Welt führten, darunter Westafrika und Nepal. Diese Alarmmeldungen scheinen jedoch im Schatten anderer globaler Krisen unterzugehen.
Die Europäische Union hat zwar einige Fortschritte gemacht, wie das neue Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, doch die Zerstörung der Natur schreitet weiter voran. In einer aktuellen Entscheidung hat die Europäische Kommission dem Druck der Wirtschaft nachgegeben und die Einführung von Vorschriften zum Schutz vor Entwaldung um ein Jahr verschoben. Dies wird als schwerwiegender Fehler angesehen, da in den letzten 30 Jahren weltweit Wälder in der Größe der gesamten EU verloren gingen. Ein Umdenken in der Politik ist dringend nötig, um den Erhalt der Natur zur Priorität zu machen. Detaillierte Informationen zu diesen Entwicklungen finden sich bei www.deutschlandfunk.de.