Im Betrieb von Julia Specht, einer Sozialarbeiterin mit Meisterqualifikation im Installateur- und Heizungsbau, gehört die betriebliche Sozialarbeit zum Alltag. Einmal im Monat trifft sich ihr vierköpfiges Team zu Workshop-Runden, wo Themen wie Teamarbeit und Kundenauftritt besprochen werden. Diese unkonventionelle Herangehensweise zeigt, dass Sozialarbeit auch im Handwerk sinnvoll ist. Die positiven Effekte wurden in Spechts Bachelorarbeit dokumentiert, die sie während ihrer Arbeit in einem SHK-Betrieb verfasste. Ihr Lebenspartner, Marcin Godek, der als Meister im Betrieb arbeitet, beschreibt die Kulturveränderungen als erheblich, was sich in einer stärkeren Mitarbeiterkommunikation und einem besseren Teamzusammenhalt zeigt.
Specht strebt dafür eine breitere Akzeptanz der sozialarbeiterischen Ansätze im Handwerk an, da Skepsis gegenüber diesen Methoden noch weit verbreitet ist. Sie sieht das Potenzial, vor allem bei Auszubildenden, weil diese verstärkt gehört werden wollen. Herausforderungen wie Konflikte lösen sich oft durch gezielte Kommunikation. Allerdings betont auch Godek, dass externe Sozialarbeiter für komplexere Probleme erforderlich sein können, während Specht eine Vision für ein Netzwerk von Fachkräften entwickelt, um Betriebe unterstützend zur Seite zu stehen. Diese Entwicklungen könnten ein Weg sein, wie das Handwerk von mehr sozialer Kompetenz profitieren kann, wie www.handwerk.com berichtet.