Die Luchs-Population im Nordosten Bayerns zeigt laut neuesten Zählungen des Landesamtes für Umwelt (LfU) ein stabiles Wachstum. Im Monitoringjahr 2023/24 wurden 73 erwachsene Luchse sowie 22 Jungtiere registriert. Elf Weibchen haben erfolgreich Nachwuchs, was auf eine positive Entwicklung hinweist. Ein erheblicher Teil der Tiere wandert grenzüberschreitend im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien, wie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) berichtete, die das Monitoring durchführt.
Trotz dieser Stabilität bleibt die Luchs-Population in Bayern stark gefährdet. Die Herausforderungen sind vielfältig: Neben natürlichen Todesursachen werden die Tiere häufig durch Verkehrsunfälle und illegale Jagd bedroht. Auch die geringe genetische Vielfalt und die niedrige Nachwuchsrate tragen zur Prekarität der Bestände bei. Für eine positive Entwicklung spielt die Freilassung von mutterlosen Jungtieren eine entscheidende Rolle – so wurde kürzlich ein Luchsmännchen im Frankenwald aus einer Wildtierstation entlassen, nachdem es im Vorjahr verletzt aufgefunden wurde. Die HSWT und das LfU rufen die Bevölkerung, insbesondere Jäger, zur Mithilfe auf und bitten um Hinweise auf Luchssichtungen, etwa durch Fotofallen und Wildtierkameras. mehr dazu in den Berichten auf www.onetz.de.
