In einem umstrittenen Plan hat das Landratsamt die Errichtung einer Asylbewerberunterkunft an der Sankt-Heinricher-Straße in Seeshaupt vorgestellt, was auf heftige Reaktionen in der Gemeinde stieß. Während der Sitzung des Gemeinderats versammelten sich rund 50 interessierte Bürger, um den Präsentationen von Helmut Hartl und Bernhard Pössinger zuzuhören. Die geplante Unterkunft würde bis zu 99 Asylbewerber sowie Wohnungen für 53 weitere Personen, die ortsüblich vermietet werden sollen, beherbergen. Entscheidend ist, dass die Gebäude nachhaltig, inklusive einer Photovoltaikanlage, errichtet werden. Die Kosten für die Sanierung des Grundstücks, das zuvor eine Mülldeponie war, belaufen sich auf etwa 1,7 Millionen Euro, die vom Freistaat Bayern getragen werden.
Die Gemeinderatsmitglieder zeigen sich in ihrer Kritik einig: Die Größe und Lage des Projekts alarmiert sie. Bedenken wurden laut, dass es möglicherweise nicht bei den angekündigten 99 Asylbewerbern bleiben könnte. Bürgermeister Fritz Egold erklärte, die Gemeinde prüfe nun mögliche Handlungsspielräume und führe Gespräche mit Rechtsanwälten. Bislang liegt jedoch kein Bauantrag vor, sodass die endgültige Entscheidung noch auf sich warten lässt. Eine Bürgerversammlung zur Diskussion ist für den 24. Oktober angesetzt. Weitere Details dazu finden sich auf www.merkur.de.