Der Magdeburger Stadtrat hat beschlossen, die historische Hermann-Gieseler-Halle zu verkaufen, was auf heftige Kritik des Bürgervereins Stadtfeld stößt. Gert Fiedler, der Vereinsvorsitzende, betont, die Halle sei ein wichtiges Beispiel für das Neue Bauen in Magdeburg und ein Teil der Bauhaus-Tradition. Er warnt vor einem Verlust der kulturellen Identität der Stadt. Die Oberbürgermeisterin Simone Borris rechtfertigt den Verkauf mit der angespannten Finanzlage der Stadt: „Die Kreditobergrenze ist fast erreicht und es müssen Entscheidungen über die Nutzung bestimmter Objekte getroffen werden.“
Die Gieseler-Halle, eingeweiht im Jahr 1922 und einst als Viehmarkt- und Ausstellungshalle genutzt, wird seit kurzem nicht mehr als Sporthalle verwendet. Der Bürgerverein hatte bereits einen früheren Verkaufsversuch gestoppt, und nun äußern die Mitgliedern den Wunsch nach mehr Mitbestimmung in die Planung. Trotz mehrerer Bedenken beabsichtigt die Stadt, die kulturell weniger bedeutende AMO zu sanieren, während die architektonisch wertvolle Gieseler-Halle in Zukunft unausweichlich verfallen könnte. Diese Situation wirft Fragen auf, wie die Stadt mit ihrem Erbe umgeht, und ob kulturelle Werte nicht verteidigt werden sollten. Details zu den Entwicklungen sind bei www.mdr.de nachzulesen.