Im Rhein-Hunsrück-Kreis tobt ein erbitterter Kampf um die Pilze! Förster schlagen Alarm, denn illegale Sammler schlepfen kiloweise Zutaten aus dem Wald und gefährden damit das Ökosystem. Timo Hans, Revierförster in Damscheid, beobachtete Anfang Oktober beeindruckende 150 Pilzsucher an einem einzigen Tag, viele von ihnen mit fremden Kennzeichen. Steinpilze, die in der Gastronomie heiß begehrt sind, stehen hoch im Kurs – und das hat fatale Folgen für die Natur.
Die Förster sind besorgt: Statt die Pilze schonend zu sammeln, werden sie oft einfach ausgerissen, was das Wachstum der Pilze gefährdet. Lara Wildner, Revierleiterin in Perscheid, warnt vor den verheerenden Auswirkungen: „Wenn so viele Menschen durch den Wald streifen, wird auch das Wild gestört.“ Obwohl das Landeswaldgesetz nur das Sammeln für den Eigengebrauch erlaubt, ist die Verfolgung der Sammler schwierig. Das Landeskriminalamt erkennt das Problem, jedoch wurden in diesem Jahr lediglich vier Fälle in ganz Rheinland-Pfalz verfolgt, da ein gewerbsmäßiges Sammeln nicht nachgewiesen werden konnte. Der Wald und seine empfindliche Balance stehen auf der Kippe, während die Polizei angesichts bloßer Hinweise von besorgten Bürgern nur wenig ausrichten kann.