In Schleswig-Holstein gab es im vergangenen Jahr über 1.000 Verfahren wegen Verbreitung, Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Inhalten, wie die Kriminalstatistik aufzeigt. Um gegen dieses erschreckende Phänomen vorzugehen, nutzt das Landeskriminalamt (LKA) eine innovative Schulfahndung. Lehrer werden um Hilfe gebeten, um potenzielle Opfer zu identifizieren, indem sie unverfängliche Bilder zeigen. Vor Kurzem gelang es, während einer Fahndung vom 9. September bis zum 2. Oktober ein Kind zu identifizieren, das in diese harten Umstände verwickelt ist. „Wir gehen davon aus, dass irgendwo im Land ein Lehrer oder eine Lehrerin eines der abgebildeten Kinder erkennt“, erklärt LKA-Sprecherin Carola Jeschke.
Die Schulfahndung wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn herkömmliche Ermittlungen nicht erfolgten. Laut Angaben des Bundeskriminalamts werden nahezu alle Missbrauchsopfer aufgespürt. Diese Fahndungen finden bis zu zweimal jährlich in über 600 Schulen statt, wobei ausschließlich die Schulleitungen Zugriff auf die sensiblen Daten haben. Während Lehrer um Unterstützung gebeten werden, soll eine Kontaktaufnahme mit den potenziellen Opfern oder deren Eltern unterbleiben. Bei Erfolg melden sich die Lehrer bei der Zentralen Ansprechstelle Kinderpornografie im LKA, und weitere Schritte werden ausschließlich von der Behörde entschieden. Diese gezielte Vorgehensweise ist bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch unerlässlich und erzielt nachweislich Erfolge, wie www.ln-online.de berichtet.