Gisela Sengl, die Co-Vorsitzende der bayerischen Grünen, brachte auf dem Parteitag in Würzburg die Gefühlslage ihrer Partei auf den Punkt: Anspannung, Zögern, und Frustration gegenüber den Herausforderungen, die vor ihnen liegen. Die Delegierten zeigten sich jedoch unzufrieden mit dem Leitantrag des Landesvorstands, der eher wie ein Marketing-Pamphlet als wie konkrete Politik wirkte. Während die Grünen planen, mit kleineren Schritten voranzugehen, äußerten einige Mitglieder Bedenken, dass ihre humanitären Prinzipien gefährdet sein könnten.
Der grüne Landrat von Miltenberg, Jens Marco Scherf, forderte ein realistisches Handling der Integration und anerkannte die überlasteten Schulen und sozialen Einrichtungen in seinen Gemeinden. Trotz interner Kritik gelang es dem Landesvorstand, einige strittige Punkte in einem gemeinsamen Antrag zu vereinen. Bei den Änderungsanträgen setzten sich jedoch die progressiven Stimmen durch und strichen Passagen, die als Obergrenze für Flüchtlinge gedeutet werden könnten. Landrat Scherf regrettierte, dass das Parteitagsteam im entscheidenden Moment vom Kurs abkam. Am Sonntag sprechen verschiedene Kandidaten für den Bundesparteivorsitz, darunter Robert Habeck, der in einer Videobotschaft betont, dass Zuversicht der Weg zum Erfolg ist. Weitere Details und Analysen zu diesem Geschehen finden Sie in einem Artikel auf www.faz.net.