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Wochenkrippen der DDR: Traumatisierung oder emanzipierte Lösung?

In der DDR der 1950er Jahre war die Sechs-Tage-Woche Gesetz, und Frauen wurden gezielt in den Arbeitsmarkt integriert. Um Müttern zu ermöglichen, nach nur sechs Wochen wieder arbeiten zu gehen, wurde die innovative Wochenkrippe eingeführt. Diese Einrichtung ermöglichte es Eltern, ihre Kleinen von Montag bis Samstag staatlich betreuen zu lassen, was als großer Fortschritt für die soziale Gleichstellung galt. Über 100.000 Kinder fanden zwischen 1950 und dem Ende der DDR Unterschlupf in diesen Krippen, die auch in anderen sozialistischen Ländern, wie der Tschechoslowakei, etabliert wurden.

Doch hinter dieser scheinbar perfekten Lösung stecken dunkle Schatten. Viele der ehemaligen „Wochenkinder“ berichten von schweren seelischen Schäden, die aus ihrer frühen Betreuung resultierten. Auch Fachleute wie die Kinder- und Jugendpsychiaterin Dr. med. Agathe Israel und der Ethiker Prof. Dr. Karsten Laudien untersuchen die langanhaltenden Folgen dieser Betreuungskonzepte und bringen alarmierende Erkenntnisse über mögliche Traumatisierungen ans Licht. Ein Aufruf zur kritischen Reflexion über die Geschichte der DDR-Kinderbetreuung und deren Auswirkungen auf heute Betroffene wird laut. Mehr dazu auf www.mdr.de.

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