Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat nach ihrer Rückzugsankündigung am 25. September emotional belastende Tage erlebt. In einem Interview mit der „Zeit“ gestand sie, dass sie sich zeitweise wie bei ihrer eigenen Beerdigung fühlte, als ihr Menschen leise Fragen zu ihrem Befinden stellten. Nach dem Rücktritt von Lang und ihrem Co-Vorsitzenden Omid Nouripour, der aufgrund einer Niederlage bei der Landtagswahl in Brandenburg erfolgte, äußerte sie: „Ein Leben ohne Spitzenamt ist doch gar nicht so schlimm.“
Lang, die erst im November 2023 im Amt bestätigt wurde, glaubt, dass frische Gesichter notwendig sind, um die Partei aus der Krise zu führen. In dem Interview schilderte sie, dass sie am Tag nach ihrem Rücktritt bereits wieder aktiv Termine vereinbarte, jedoch emotional überwältigt war, als ihr Freund und politischer Weggefährte Kevin Kühnert resignierte. Diese Ereignisse ließen sie erkennen, dass die Tragweite ihres Rücktritts erst nach und nach in ihr Bewusstsein drang. Rückblickend sieht Lang ihre anfängliche Strategie, möglichst „ernsthaft und perfekt“ zu erscheinen, als Fehler. Sie stellte fest, dass dies anderen die „Deutungshoheit über sich“ überlässt. Weitere Details zu ihrem Rücktritt und den emotionalen Auswirkungen gibt es bei www.radioenneperuhr.de.
