Die Apotheken im Vogelsbergkreis stehen vor einer alarmierenden Zukunft: In den letzten zwei Jahren mussten bereits 86 Apotheken in Hessen schließen, und der Druck wächst weiter. Derzeit gibt es im Vogelsbergkreis nur 23 Apotheken für 100.000 Menschen – das scheint auf den ersten Blick über dem hessischen Schnitt zu liegen, doch die Realität ist bedrückend. Hier gibt es nur 1,92 Apotheken pro 100 Quadratkilometer, während der hessische Durchschnitt bei 6,29 liegt. Diese ungleiche Verteilung könnte für die Patienten längere Wege zur Apotheke bedeuten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen treiben viele Inhaber dazu, ihre Geschäfte aufzugeben.
Die Bundesregierung plant eine Reform, die das Apothekensterben verhindern soll, doch die Apotheker im Vogelsbergkreis äußern erhebliche Zweifel. Die vorgeschlagenen Änderungen, darunter eine Verringerung des Umsatzes durch einen niedrigeren Zuschlag auf Medikamente, könnten laut Kritikern die finanziellen Probleme der ländlichen Apotheken verstärken, statt sie zu entschärfen. “Die Reform ist ein Skandal,” sagt Apotheker Christian Gerninghaus. Zudem haben viele Inhaber Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden – ein Drittel ist bereits über 60 Jahre alt. Auch der steigende bürokratische Aufwand und die Konkurrenz durch Online-Apotheken machen das Geschäft zunehmend unattraktiv. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.oberhessische-zeitung.de.