UN-Generalsekretär António Guterres steht im Kreuzfeuer der Kritik nach einem umstrittenen Besuch in Russland. Während eines Gipfels mit Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko sorgte ein Händedruck mit Putin, der wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, für Empörung. Die prominenteste Stimme der Kritik ist die Putin-Gegnerin Julia Nawalnaja, die Guterres vorwirft, einem „Mörder“ die Hand geschüttelt zu haben. Ihr Ehemann Alexej Nawalny ist in einem russischen Straflager gestorben, und Nawalnaja macht den Kreml dafür verantwortlich.
Der Gipfel, der als bedeutendes Ereignis zur Förderung einer multipolaren Weltordnung gefeiert wird, brachte Guterres auch mit Lukaschenko zusammen, den er in einer vermeintlich herzlichen Umarmung traf. Laut einem belarussischen Staatskanal überreichte Lukaschenko Guterres eine Skulptur, die in Belarus als Friedenssymbol gilt. Kritiker wie der Osteuropa-Experte Janis Kluge fragen sich, ob Guterres nicht von den Veranstaltern ausgenutzt wird. Auch die ukrainische Führung hat die Reise scharf verurteilt, während Guterres und andere Gipfelteilnehmer gleichzeitig zu einem gerechten Frieden in der Ukraine aufriefen. Mehr Details zu diesen brisanten Vorfällen finden sich in einem Artikel auf www.radioeuskirchen.de.