Delitzsch. Bernd Pache, der 66-jährige ehemalige Bergmann, erinnert sich an seine Zeit im Tagebau Delitzsch-Südwest und die Herausforderungen, die er dort bewältigen musste. In einem persönlichen Rückblick erzählt er von den Anfängen 1976, als er als Instandhaltungsmechaniker begann, und den vielen Marotten des Bergbaus bis zur plötzlichen Schließung im Jahr 1993. Über 100 Millionen Tonnen Kohle wurden während der 20 Jahre gefördert, bis das Ende für ihn wie ein Schock kam.
Der Erinnerungsort für Pache, der Gedenkstein von Werbelin, rückt die drastischen Veränderungen ins Licht: Ganze Dörfer wurden abgerissen, um Platz für den Abbau zu schaffen. Heute erfreut sich dieses Gebiet jedoch neuer Beliebtheit als Naturschutzgebiet. Pache ist begeistert von der Entwicklung des Werbeliner Sees, einem ehemals tristen Baggerloch, das nun Jogger und Badegäste anzieht. Trotz seiner positiven Sicht auf die gegenwärtige Umgestaltung kritisiert er jedoch den überstürzten Ausstieg aus dem Braunkohleabbau, der wirtschaftliche Verluste mit sich brachte. „Es ist fast so, als würde man ein neues Auto wegwerfen“, sagt er laut LVZ.