Die Welt schaut gebannt nach Paris, wo der berühmte französische Schauspieler Gérard Depardieu, 75, sich schweren Vorwürfen gegenübersieht! Der Prozess wegen sexueller Übergriffe hat begonnen – und das ohne ihn! Depardieu, der sich laut seinem Anwalt Jérémie Assous in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand befindet, blieb der Verhandlung fern. „Seine Ärzte haben ihm strikt untersagt, heute hier zu erscheinen“, erklärte Assous beim Eintreffen vor dem Gericht.
Die Vorwürfe sind gravierend: Depardieu wird beschuldigt, während eines Filmsets im Jahr 2021 zwei Frauen sexuell belästigt zu haben. Die Namen der beiden Klägerinnen sind geheim, doch die Schwere der Anschuldigungen ist unübersehbar. Laut den Staatsanwälten soll der Schauspieler eine der Frauen am Set angegriffen haben, sie an sich gezogen und mit seinen Beinen eingeklemmt haben, bevor er sie an Taille, Hüften und Brüsten berührte und dabei obszöne Worte äußerte. Drei Zeugen sollen die Szene beobachtet haben!
Die schockierenden Details
Eine der Klägerinnen, eine 55-jährige Set-Dresserin, berichtete im Februar von sexueller Belästigung und sexistischen Beleidigungen während der Dreharbeiten zu „Les Volet Verts“ in einem privaten Haus in Paris. Sie erzählte, dass Depardieu während des Drehs lautstark nach einem Ventilator rief, weil er „bei der Hitze nicht einmal mehr eine Erektion“ bekam. Der Schauspieler soll dann prahlend geäußert haben, dass er „Frauen einen Orgasmus geben könne, ohne sie zu berühren“.
Die Klägerin schilderte, dass sie eine Stunde später „brutal“ von Depardieu gepackt wurde, als sie das Set verließ. Er habe sie mit seinen Beinen eingeklemmt und an Taille und Bauch berührt, bevor er bis zu ihren Brüsten vorgedrungen sei. „Ich erwarte, dass das Rechtssystem für alle gleich ist und dass Monsieur Depardieu keine Sonderbehandlung erhält, nur weil er ein Künstler ist“, betonte die Anwältin der Klägerin, Carine Durrieu-Diebolt.
Ein Prozess voller Vorwürfe
Die Liste der Vorwürfe gegen Depardieu ist lang: Rund 20 Frauen haben ihn bereits beschuldigt, sich sexuell unangemessen verhalten zu haben. Inmitten dieser schweren Anschuldigungen hat der Schauspieler im letzten Jahr in der französischen Zeitung Le Figaro erklärt: „Ich habe niemals, niemals eine Frau missbraucht. Eine Frau zu verletzen wäre wie meiner eigenen Mutter in den Bauch zu treten.“
Sein Anwalt Assous kündigte an, dass die Verteidigung „Zeugen und Beweise“ präsentieren werde, die zeigen sollen, dass Depardieu Opfer falscher Anschuldigungen sei. Zudem beschuldigte er die Klägerin, mit ihrer Forderung nach 30.000 Euro Entschädigung Geld machen zu wollen. Sollte Depardieu für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 75.000 Euro.
