Die Suche nach einem Augenarzttermin gestaltet sich für viele Patienten im Wetteraukreis als wahres Abenteuer. Trotz eines angeblichen Versorgungsgrades von 116,13 Prozent, laut Kassenärztlicher Vereinigung Hessen (KVH), haben Betroffene oft Schwierigkeiten, passende Termine zu finden. Besonders dramatisch ist die Situation für einen sechsjährigen Jungen aus Reichelsheim, der an Schielproblemen leidet und dringend einen Spezialisten benötigen würde. Die verzweifelte Großmutter berichtet, dass in der Region bis Frankfurt und Gießen keine neuen Patienten mehr angenommen werden, was die Situation zusätzlich verschärft. „Die ärztliche Versorgung tendiert im Moment zur Katastrophe“, schildert sie ihren Frust über die unzureichende Erreichbarkeit der Praxen.
Laut KVH-Sprecher Karl M. Roth gibt es zwar in den letzten Jahren eine positive Entwicklung der augenärztlichen Versorgung, jedoch ist der Personalmangel in den Praxen alarmierend. Die Überlastung der Anbieter verhindert oft die zeitnahe Behandlung der Patienten. Ein möglicher Ausweg könnte ein Anruf bei der Terminservicestelle unter 116 117 sein, wo Patienten Termine innerhalb von vier Wochen vermittelt bekommen können. Dennoch bleibt die Frage, ob die umfangreiche Bürokratie und das System der Überweisungen wirklich zielführend sind. Informationen dazu finden sich in einem Artikel von www.giessener-allgemeine.de.