Alle zwölf Provinzen in den Niederlanden haben bis Mitternacht Zeit, um Asylministerin Marjolein Faber mitzuteilen, wie viele Unterbringungsplätze für Asylbewerber sie schaffen können. Die Frist für diesen Teil des sogenannten Spreidingsgesetzes endet am 1. November. Insgesamt müssen 96.000 reguläre Plätze im ganzen Land bereitgestellt werden. Unklar bleibt, ob die Gemeinden bis zum 1. Juli diese Plätze tatsächlich realisieren können, da die Regierung plant, das Gesetz so schnell wie möglich zurückzuziehen.
Bereits jetzt ist bekannt, dass die Provinzen Groningen, Friesland, Drenthe und Flevoland mehr Asylbewerber aufnehmen wollen als das Mindestmaß des Gesetzes vorschreibt. Hingegen haben die Provinzen Overijssel, Gelderland, Noord-Holland und Zuid-Holland noch nicht genügend Plätze gefunden. Kommen die Gemeinden nicht auf die geforderte Anzahl, kann die Ministerin eingreifen und selbst Plätze zuweisen. Ob sie dies tun wird, bleibt jedoch fraglich, da ihre eigene Partei, die PVV, von Anfang an gegen das Gesetz ist und auch die anderen Koalitionspartner eine Rücknahme wünschen. Für eine Aufhebung des Gesetzes müsste ein neuer Gesetzesentwurf in beiden Kammern angenommen werden, was vor dem 1. Januar unwahrscheinlich erscheint. Die Zukunft der eingereichten Pläne bleibt ebenfalls ungewiss, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärte, während alle Verfahren so lange fortgeführt werden, wie das Gesetz in Kraft ist.