Die Gemeinde Nostorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim steht vor drastischen finanziellen Einbußen aufgrund der jüngsten Zensus-Erhebung. Laut dem Innenministerium wird Nostorf im Jahr 2024 etwa 280.000 Euro weniger aus dem kommunalen Finanzausgleich erhalten, da die Einwohnerzahl mit 785 deutlich niedriger ausgewiesen wurde als die 1.185 Personen, die im Einwohnermeldeamt registriert sind. Bürgermeister Heiko Schlemmer kündigte an, zusammen mit anderen betroffenen Kommunen rechtliche Schritte gegen die Zensus-Ergebnisse einzuleiten, da die Ergebnisse nicht nachvollziehbar seien.
Die Kürzungen der Landesmittel werden erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinde haben. Schlemmer warnte, dass „einschneidende Maßnahmen“ notwendig werden, und verwies darauf, dass die Reparatur von kaputten Straßen Priorität haben wird, während größere Investitionen, wie neue Technik für die Feuerwehr, in Gefahr sind. Im Gegensatz dazu profitieren 98 Gemeinden im Landkreis von steigenden Zuweisungen, da deren Bevölkerungszahlen weniger gesunken sind als im Landesdurchschnitt. So erhält die Stadt Parchim 205.000 Euro mehr, während Schwerin sich als Zuweisungsgewinner erweist und mit 1,8 Millionen Euro Mehreinnahmen rechnen kann. Die Gründe für die Diskrepanzen zwischen den Zensus-Ergebnissen und den Einwohnermeldeämtern bleiben umstritten, und der Städte- und Gemeindetag äußerte Skepsis gegenüber den Erklärungen des Innenministeriums.